In der vergangenen Woche verkündete der Kölner „Express“ in seiner Ausgabe unter der Überschrift „Tränen in Köln – Das älteste Galopp-Rennen Deutschlands stirbt“ eine mögliche Hiobsbotschaft. Auf „GaloppOnline.de“ berichteten wir darüber. Rennvereins-Geschäftsführer Philipp Hein bestätigt die Nicht-Verlängerung der Sponsorship des in der Deutschen Bank aufgegangenen Bankhauses Oppenheim für das Union-Rennen, das in diesem Jahr zum 183. Mal ausgetragen wird. Der Rennvereins-Geschäftsführer im Interview mit dem Kölner Boulevard-Blatt:
„Wir wollen aktiv keinen Renntag abgeben, aber es ist natürlich schwierig, die hoch dotierten Rennen zu refinanzieren. Das Oppenheim-Union-Rennen wird es in dieser Form 2019 nicht mehr geben.“ Richtig ist, so Kölns Vereinspräsident Eckhard Sauren auf das „Interview“ angesprochen, dass der Vertrag des Sponsors in Verbindung mit dem Union-Rennen ausgelaufen ist und nicht verlängert wurde.
„Den Namen Oppenheim-Union-Rennen wird es 2019 definitiv nicht mehr geben. Natürlich werden wir versuchen, die wichtigste Vorprüfung für das Deutsche Derby weiterhin in Köln laufen zu lassen, aber Fakt ist aktuell, dass wir im Moment keinen Sponsor haben.“ Bereits für den Preis von Europa versucht man im Weidenpescher Park seit einigen Jahren vergeblich, einen Sponsor für eines der bedeutendsten Rennen des deutschen Turfs in einem entsprechenden Rahmen gewinnen zu können.
Eckhard Sauren: „Wir möchten gegenüber dem Dachverband darauf hinweisen, dass eine Fortsetzung der nicht gesponserten Gruppe-Rennen in Köln nicht selbstverständlich ist. Aber damit stehen wir in Köln nicht alleine da“, so Eckhard Sauren, der anfügt. „Im Oktober geht unsere Saisonplanung für 2019 in die entscheidende Phase, aber die Suche nach Sponsoren läuft natürlich über das gesamte Jahr.“ Klar herausstellen möchte der Präsident des Kölner Renn-Vereins die Tatsache, dass man, was die Popularität des Galopprennsports angeht, absolut auf dem richtigen Weg ist.
„Wir hatten einen ganz großen FC-Renntag zum Saisonauftakt, wir haben die größte Summe an Eintrittsgeldern in der Vereinsgeschichte erzielt. Dann haben wir weiter getrommelt. Dass es sich gelohnt hat, beweist der Renntag am Sonntag. Die Bahn war wieder sehr, sehr gut besucht, alles passte. Ich bin überzeugt, die Menschen werden wiederkommen zu unseren Renntagen.“
Das ist die eine Seite. Die andere ist, und das scheint im deutschen Rennsport zu einem ernsten Problem zu werden, die Finanzierung der kostspieligen Gruppe-Rennen, wenn kein Sponsor zur Verfügung steht. Die Rennvereine sind wirtschaftlich überfordert. „Das zieht sich doch von München bis nach Hamburg“, so Sauren, der den Rennsport in der Domstadt auch dank seines großen Engagements bislang auf hohem Niveau halten konnte.