Clement Lecoeuvre

Sport-Welt: Am Sonntag haben Sie Ihre ersten Ritte in Deutschland in diesem Jahr, in dem Sie als zweiter Jockey am Stall von Henk Grewe arbeiten. Was hat Sie zu dem Wechsel nach Deutschland bewogen?

Clement Lecoeuvre: Exakt. Am Sonntag beginnt für mich die deutsche Saison. Das gesamte Team und ich haben uns dazu entschlossen, nach Deutschland zu gehen. Es ist ein Neustart mit großen Zielen und darüber hinaus eine großartige Lebenserfahrung.

Sport-Welt: Andrasch Starke hat als Stalljockey natürlich den ersten Ruf. Denken Sie, dass Sie trotzdem genug Chancen bekommen werden?

Clement Lecoeuvre: Darüber müssen wir nicht reden. Ich hoffe, dass ich mit Andrasch ein tolles Team bilden werde. Und wenn das Team in guter Verfassung ist, dann werde ich meine Chancen haben.

Sport-Welt: Sie werden in Zukunft also in Köln arbeiten. Haben Sie sich die Stadt schon einmal angeschaut?

Clement Lecoeuvre: Nicht wirklich. Jedes Mal, wenn ich in Köln war, dann nur auf der Rennbahn. Ich werde aber die Gelegenheit dafür haben und ich fühle, dass es mir gefallen wird.

Sport-Welt:Haben Sie bereits etwas Deutsch gelernt?

Clement Lecoeuvre: Leider nein. Ich denke, der beste Weg eine Sprache zu lernen ist, sie im täglichen Umgang zu lernen. Mit genügend Motivation wird es recht schnell gehen. Ich gebe jedenfalls mein Bestes.

Sport-Welt: Arbeiten Sie für Ihre Ritte mit einem Agenten zusammen? Welches Gewicht können Sie reiten?

Clement Lecoeuvre: In Deutschland arbeite ich mit Andrea Mayer und Patrick Gibson zusammen. Um meine Ritte in Frankreich wird sich auch weiterhin Jules Susini kümmern. Er betreut mich seit ich 17 Jahre bin. Ich kann 54,5 Kilo reiten, nach Absprache auch 54 Kilo.

Sport-Welt: Wie würden Sie Ihren Reitstil beschreiben?

Clement Lecoeuvre: Ich reite hauptsächlich für das Pferd und nach der Order, die mir gegeben wurde. So kann ich mich am besten auf die Pferde einstellen.

Sport-Welt: Haben Sie sich schon mit dem Pferde-Material im Stall vertraut gemacht?

Clement Lecoeuvre: Natürlich sind einige Pferd im Stall, die ich bereits geritten bin. Aus dem Zweijährigen-Lot kenne ich bis jetzt noch keine Pferde, aber in der Morgenarbeit werde ich natürlich die Gelegenheit bekommen.

Sport-Welt: Erzählen Sie uns etwas über ihren sportlichen Werdegang. Wie kamen Sie zum Rennsport, wo haben Sie ihre Ausbildung gemacht?

Clement Lecoeuvre: Wenn ich meine bisherige Karriere beschreiben soll, dann muss ich schon sagen, dass ich mich sehr glücklich schätzen darf, mit Jules Susini zusammenzuarbeiten. Er hat auch den Kontakt zu Henk Grewe und Holger Faust hergestellt. Sie haben mir vertraut und sind den Weg mit mir gemeinsam gegangen, und der Weg ist nicht beendet. Meine Ausbildung habe ich zunächst bei Alain Bonin begonnen und später bei Elie Lellouche, der meine Karriere ans Laufen brachte, fortgeführt. Schon als Kind hatte ich ein Pony und wollte immer mit Pferden arbeiten. Ich war nicht all zu groß und bin an die Jockeyschule gegangen. Ich war sofort süchtig.

Sport-Welt: Was waren bisher Ihre größten Erfolge?

Clement Lecoeuvre: Alle Siege sind wunderbar. Aber mein erster Gruppe I-Sieg auf Khan war schon mein größter Erfolg. Ich muss schon sagen, dass die Gruppesiege in Deutschland und Italien sowie der Listensieg in Deauville ganz besonders emotional für mich waren. Und nicht zu vergessen die Rennen mit Alounak in Canada und Santa Anita. Die waren einfach unglaublich.

Sport-Welt: Wie viele Rennen haben Sie bislang gewonnen?

Clement Lecoeuvre: In Frankreich stehe ich aktuell bei 155 Siegen, dazu kommen 713 Platzierungen.

Sport-Welt: Sie kommen aus Frankreich, einem der führenden Rennsportländer. Wie sehen Sie den deutschen Rennsport?

Clement Lecoeuvre: Was die Rennen angeht, denke ich, dass sich die Rennen in Deutschland in ihrer Art doch sehr von den Rennen in Frankreich unterscheiden. Deutsche Rennen ähneln eher denen in England und Amerika. Ich muss sagen, dass mir das durchaus gefällt- 

Sport-Welt: Was ist Ihr Ziel für diese Saison?

Clement Lecoeuvre: Ich will überall so oft wie möglich reiten und dabei viele Siege erringen. Natürlich will ich das Deutsche Derby gewinnen, da unterscheide ich mich nicht von den anderen Jockeys.

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