Der Rennsport schreibt immer wieder ganz besondere Geschichten – eine solche erlebte man am Samstag in Wales. Auf der Rennbahn von Chepstow wurde das traditionsreiche Welsh National ausgetragen, und am Ende stand ein waschechter Heimsieg.
Die aus Wales stammende Trainerin Rebecca Curtis stellte mit Haiti Couleurs den Sieger dieses extrem anspruchsvollen Jagdrennens. Der Wallach bewältigte die 6200 Meter unter einer außergewöhnlichen Bürde von 76 Kilogramm – ein Gewicht, mit dem zuvor noch kein Pferd dieses traditionsreiche Rennen gewinnen konnte.
Doch damit nicht genug: Auch der derzeit in starker Form agierende Jockey Sean Bowen ist Waliser. Der perfekte Heimsieg war damit komplett. Haiti Couleurs triumphierte in den Farben einer Besitzergemeinschaft und krönte ein ohnehin herausragendes Kalenderjahr.
Bereits im Frühjahr hatte der Steepler beim Cheltenham Festival für Furore gesorgt, ehe er seinen starken Eindruck mit einem Sieg im Irish Grand National untermauerte. Zuletzt allerdings hatte Haiti Couleurs enttäuscht, als er in Haydock in der zur Gruppe I zählenden Betfair Chase angehalten wurde. Davon war nun nichts mehr zu sehen.
Als 6,0:1-Chance übernahm Haiti Couleurs unter Bowen nach einer rund dreiviertel der insgesamt etwas mehr als zwei Runden das Kommando und gab die Führung bis zum Ziel nicht mehr ab. Nach dem letzten Sprung schien der zweitplatzierte O’Connell kurzzeitig gefährlich nahe zu kommen, doch trotz der enormen Gewichtsvorgabe konnte Haiti Couleurs nochmals beschleunigen und sicherte der Wales-Connection einen letztlich souveränen Erfolg.
Sean Bowen beschrieb den Triumph anschließend als „einen Sieg für die Familie“. Trainerin Rebecca Curtis war in früheren Jahren häufig als Babysitterin für Bowen engagiert – umso emotionaler fiel dieser historische Erfolg auf walisischem Boden aus.
