Traditionell wird am zweiten Weihnachtsfeiertag in England, dem Boxing Day, viel Hindernis-Spektakel in Kempton geboten. Drei Gruppe I-Rennen kamen am gestrigen Freitag zur Austragung und im Mittelpunkt stand die King George VI Chase über drei Meilen und dotiert mit 200.000 Pfund.
Der achtjährige Wallach Silviniaco Conti ging als hoher Favorit in die King George und wurde seiner Stellung eindrucksvoll gerecht. Obwohl er während des Rennens immer die Mitfavoriten Cue Card, Champagne Fever und Dynaste im Nacken hatte, sprang der Achtjährige aus dem Stall von Paul Nicholls unter Noel Fehily jeden Sprung fehlerfrei und sorgte für den unglaublichen neunten King George-Sieg seines Betreuers, der immerhin auch für den ehemaligen Steepler-Crack Kauto Star verantwortlich gezeichnet hat.
Im Ziel hatte Silviniaco Conti viereinhalb Längen Vorsprung vor dem zweitplatzierten Dynaste und dem Dritten Al Ferov, der ebenfalls von Paul Nicholls trainiert wird. Der frische King George-Sieger ist zwar noch weit entfernt von den fünf Treffern, die sein ehemaliger Stall-Kollege Kauto Star in dieser traditionellen Gruppe I-Prüfung geschafft hat, aber seine Vorstellung und wie er mit den Kempton-Hindernissen umsprang, hatte etwas von der Magie und dem Glanz, die Kauto Star bei seinen Siegen ausstrahlte.
„Die Vorstellung von Silviniaco Conti war brilliant, es war heute ein Auf und Ab, aber er hat mich für alles entschädigt“, schwärmte Nicholls, der bis zur King George Chase einen grauenhaften Kempton-Boxing Day erlebt hatte, von seinem Crack, der, obwohl er noch nie in Cheltenham gewinnen konnte, aktuell bei allen gängigen Buchmacher als Favorit für den nächsten Gold Cup gehandelt wird.
Das Chirstmas Hurdle (Gr.I) über zwei Meilen und dotiert mit 100.000 Pfund sah einen völlig überlegenen Faugheen aus dem Stall von Willie Mullins als Sieger. Der sechsjährige Germany-Sohn, der in seiner Karriere als jetzt siebenfacher Hürden-Sieger noch kein Rennen verloren hat, deklasssierte die Konkurrenz unter Ruby Walsh und blieb mit acht Längen vor Purpley Bay aus dem Quartier von John Ferguson und Blue Heron, der weitere neun Längen zurück Dritter wurde. Faugheen wird fürs kommende Cheltenham Festival aktuell als klarer Favorit aller „Bookies“ auf der Insel für das Champion Hurdle (Gr.I) gehandelt. „Alle müssen Hurricane Fly schlagen“, antwortete Willie Mullins, der auch den Montjeu-Sohn trainiert, auf die Frage, ob Faugheen jetzt seine klare Nummer 1 fürs Champion Hurdle wäre.
Der Ex-Schlenderhaner Mitfavorit Irving aus dem Nicholls-Stall musste von seinem Reiter angehalten werden, nachdem er die Pace zu keiner Zeit mitgehen konnte. „Er hatte eine Stunde nach dem Rennen Pulsation im Huf“, teilte Nicholls später mit.











