Santa Anita-Heroes: Die ‚Krone‘ f?r Julie und Mandella

Was Wimbledon den Engländern im Tennis oder den Franzosen die Tour im Radrennsport ist, ist den Amerikanern im Galopprennsport der ´Breeders Cup`. Großer Sport und großes Geld – so das Motto der Veranstaltung, die traditionell den Vergleich der Pferde der alten und der neuen Welt bringt. Für die Europäer gab es bei der diesjährigen Austragung in Santa Anita erfreuliche Ergebnisse, denn Six Perfections und Islington ließen im Breeders`Cup Mile bzw. Breeders Cup Filly & Mare Turf die Konkurrentinnen hinter sich.

Six Perfections sorgte mit ihrem Erfolg dafür, dass der französische Trainer Pascal Bary wie im Vorjahr, als Domedriver gewann, erneut zur Siegerehrung gebeten wurde.

Da er das Vertrauen in den sonstigen Reiter Thierry Thulliez verloren hatte, war Jerry Bailey, der erfolgreichste US-Reiter in Grade-I-Rennen, verpflichtet worden. Eine gute Entscheidung, denn Bailey gewann nach einem starken Ritt.

Komplimente erfuhr aber auch der Engländer Kieren Fallon für die Vorstellung mit Islington, die Trainer Sir Michael Stoute einen weiteren großen internationalen Erfolg brachte.

Aus amerikanischer Sicht konnte diese Niederlage verschmerzt werden, durften sie sich doch über den ersten Sieg einer Frau in einem Breeders-Cup-Rennen freuen. Es war Julie Krone (Foto), ihre große ´Lady des Rennsports`, die für das Novum in der Geschichte dieses Großereignisses sorgte.

Angetreten mit der klar favorisierten Halfbridled machte sie im Juvenile Fillies keine halben Sachen, ließ vielmehr der Konkurrenz keine Chance. Sie wurde anschließend vom Publikum groß gefeiert, zeigte bei der Siegerparade aber immer nur auf ihr Pferd, wollte damit dokumentieren, dass nicht sie, sondern Halfbridled gewonnen habe.

Einen ´Totoschocker` lieferte zum Auftakt des Tages die vierjährige Adoration, die zum Kurs von 417:10 das Feld von der Spitze aus den gesamten Weg über beherrschte, während die Favoritin Sightseek keinen Moment bot und im geschlagenen Feld einkam.

In Sachen Überraschung sollte damit nicht das letzte Wort gesprochen sein, denn in diesem Sinne ging es Breeders` Cup Juvenile weiter, als der zweijährige Action This Day unter David Flores mit einer überragenden Speedleistung aufwartete, die ihn noch als leichten Sieger die Ziellinie passieren sah.

Riesenfreude bei den Wettern (278:10) und Trainer Richard Mandella, der nach Halfbridleds Treffer zahllose Hände ob dieses Doppelschlages schütteln musste, an diesem Tag also genügend Action hatte.

Das Beste zum Schluss. Nach diesem Motto bildete das mit 4.000.000 Dollar ausgestattete Breeders`Cup Classic über 2000 Metern den glorreichen Höhepunkt eines ereignisreichen Tages, den mit Sicherheit Trainer Richard Mandella zeitlebens nicht mehr vergessen wird.

Ein perfektes Ende für ihn, nachdem Pleasantly Perfect das Monstre-Rennen unter Alex Solis auf sein Konto gebracht hatte. Mit vier Siegen hat sich Mandella auf ewig einen Platz in der Historie dieses Wettbewerbs gesichert.

Pleasantly Perfect, der zuvor noch nie ein Grade-I-Rennen gewonnen hatte, ließ Medaglia d`Oro und Dynever hinter sich und sorgte dafür, dass sein Betreuer als ´Hero` die Stätte seines größten Tages in der Karriere verlassen durfte.

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