Mit einer waschechten Favoriten-Dreier- bzw. auch Viererwette endete am Samstag in ParisLongchamp der zur Gruppe I zählende Prix Cadran (300.000 Euro).
Als 2,6:1-Chance hatte der spätere Sieger, Alan Kings für Singula Partnership trainierter Trueshan, das Rennen aufgenommen. Dabei notierte der Spezialist für weiches Geläuf sogar noch etwas kürzer als der Gosden-Superstar Stradivarius. Nicht zu Unrecht, wie sich am Ende der geforderten 4000 Meter herausstellen sollte. Denn mit jedem der geforderten Meter kristallisierte sich der Engländer immer mehr als Sieger heraus.
Lange kämpfte das ihren Gegnern vorne lange überlegene Duo um den Sieg, aber gute 100 Meter vor dem Pfosten waren bei Stradivarius die Körner verbraucht, er musste deutlich abreißen lassen, während der spätere 4,5-Längen-Sieger von da an feststand. Rang drei ging am Ende nicht weit zurück an Bubble Smart, Vierter wurde Skazino, womit die Viererwette nach Quoten perfekt war. Die deutsche Teilnehmerin, Roland Dzubasz für den German Racing Club betreute Memphis (am Ende Elfte), war nur anfangs besser dabei, vor dem letzten Knick aber bereits deutlich auf dem Rückzug. Die Vorjahressiegerin, die Ex-Deutsche Princess Zoe lief als Fünfte wieder ordentlich. Der Vorjahreszweite, der in Besitz des Deutschen Guido Schmitt stehende Alkuin, passierte nach anfänglicher Führung den Zielpfosten auf Rang neun.
Roland Dzubasz nach dem Rennen: „Das war natürlich schon ein Griff nach oben. In Deutschland hat sie auf der Distanz jenseits der 3000 Meter nichts zu fürchten, deshalb wollten wir es mal im Ausland ausprobieren. Die Klasse in dem Rennen mit Stradivarius und den anderen Engländern ist da schon eine andere. Der Boden war leider schon recht weich. Sie hat eine lange, leichte Galoppade, da wäre ein etwas trockeneres Geläuf besser gewesen. Aber das hat heute nicht sollen sein. Mal schauen, ob wir dieses Jahr mit ihr nochmal starten. Wir wissen auch noch nicht genau, ob sie im Training bleibt, sie wäre ja sicherlich auch eine attraktive Zuchtstute.“
Björn Nielsen, Eigentümer von Stradivarius, nach dem Rennen: „Wir sind heute von einem besseren Pferd auf einer sehr weichen Piste geschlagen worden, die wirklich nicht so seinen Vorlieben entsprach. Demnach hatte er heute auch nicht die Beschleunigung, die er uns bei seinen letzten beiden Siegen gezeigt hatte. Aber er bleibt ein großartiges Pferd, dass wir lieben.“
James Doyle, Jockey von Trueshan, sagte: „Stradivarius war ein Ausnahmepferd und echte Rennbahnwerbung für England. Aber er hatte schon vor diesem Rennen einige Kratzer in seiner Rüstung, wie man schon bei seinen letzten Rennen sehen konnte. Ich hatte mir schon gedacht, dass er heute zu bezwingen sein könnte und ich war eigentlich sehr zuversichtlich vor ihm landen zu können. Mein Pferd hat diesen Boden geliebt. Er ist sehr gut galoppiert und hat toll beschleunigt.“