Nach einer Achterbahnfahrt: Spencer England-Champion

Die Saison 2005 des britischen Jockeys Jamie Spencer (Foto) glich einer Achterbahnfahrt. Nach zahlreicher Kritik, die schließlich in der Kündigung als Stalljockey beim irischen Großstall von Trainer Aidan O’ Brien endete und den Weg freimachte zu einer Saison als Freelancer, schloss das Rennjahr mit einem Triumph in Form des englischen Championats ab.

Sowohl was die Anzahl der Siege als auch die Gewinnsumme anbelangte, stand sein Name vorne. In 1180 Rennen wurde er 180 Mal als Sieger abgesattelt, war damit ebenso die klare Nummer eins wie mit der Gewinnsumme von 2.307.047 Pfund. Platz zwei ging an Neil Callan, einen Nachwuchsmann, der es auf 151 Treffer brachte.

Der Zeitraum der vom 31. März bis zum 5. November dauernden Grasbahn-Saison plus den in diesem Zeitraum entschiedenen Sandbahn-Prüfungen wird für die Championatswertung gewertet, die Seb Sanders auf Platz zwei sah. Frankie Dettori, Championatsvorgänger und dreimaliger Titelverteidiger, erlebte eine durchwachsene Saison, denn ein Schlüsselbeinbruch und die damit verbundene mehrwöchige Untätigkeit ließen einen erneuten Triumph nicht zu.

Auch Kieren Fallon, sonst ständiges Mitglied der britischen Jockey-Spitzengruppe, befand sich nur noch im erweiterten Vorderfeld. Allerdings verständlich, ist er doch der Nachfolger des neuen Champions am O’Brien-Stall und somit überwiegend in Irland und im Ausland in Aktion.

Das Championat bei den Trainern ging an Sir Michael Stoute, dessen Pferde es auf 95 Siege und eine Gewinnsumme von 2.253.515 Pfund brachten. Über die Zwei-Millionen-Grenze brachten es auch die Ställe von Aidan O’ Brien (20 Siege-2.142.352 Pfd.) und Richard Hannon (2.030.299 Pfd.), dessen 145 Erfolge ebenso Saisonbestmarke bedeuteten wie die 1261 Starts, die seine Pferde zu absolvieren hatten.

Als erfolgreichster Besitzer auf den englischen Bahnen erwies sich Hamdan Al Maktoum, dessen Pferde (96 Siege) mit Eswarah als beste Verdienerin 1.786.506 Pfund erreichten, womit der vor zwölf Monaten erfolgreiche Godolphin-Stall (1.522.173 Pfd./Dubawi) auf Platz zwei vor der Stallgemeinschaft von Mrs. John Magnier und Michael Tabor (1.216.613 Pfd./Oratorio) verwiesen wurde.

Eine glänzende Saison erlebte die vielköpfige Besitzerschar des Royal Ascot Racing Clubs, dessen dreijähriger Motivator viel Grund zum Jubeln lieferte und mit seinen 1.031.142 Pfund das gewinnreichste Pferd der vergangenen Saison in England und Irland war.

Oratorio (745.615), Azamour (629.824) sowie der im Gestüt Ammerland gezogene Hurricane Run (537.659) nehmen die nächsten Plätze in dieser Sparte ein.

Paul Makin, Sohn von Trainer Peter Makin, hat sich im vergangenen Jahr als Talent im Rennsattel präsentiert und sich mit 55 Treffern das Championat bei den Lehrlingen gesichert. Die nach Punkten entschiedenen Championate bei den Amateuren (Herren und Damen) gingen zum einen an Simon Walker und zum anderen an Serena Brotherton, die jeweils klaren Vorsprung gegenüber der Konkurrenz besaßen.

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