An außergewöhnlichen Fähigkeiten oder Talenten ist man allerorts interessiert. Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten (das Foto zeigt den Breeders Cup Classic, das wichtigste Rennen Amerikas) ist dies nicht anders. Alles was höher, weiter, schneller oder einfach nur anders ist, wird mit großem Interesse verfolgt.
So bleibt es nicht aus, dass auch der Rennsport seine Exoten hegt und pflegt. Zweifelsohne ist Zippy Chippy das aktuelle Aushängeschild des amerikanischen Rennsport ins Sachen Rekordjagd.
Der 9-jährige braune Wallach ist der schlechteste aktive Vollblüter in den USA. Bei seinen 97 Rennbahnauftritten belästigte er nicht einmal den Zielrichter und avancierte somit zum Lieblings-Looser.
Als Blutsverwandter von Northern Dancer, dem Sieger des Kentucky-Derby 1964, hoffte der Besitzer und Trainer immer noch auf einen Durchbruch. „Er hat ein Problem zwischen den Ohren“, so Felix Monserrate, und verdeutlicht damit seine besondere Art des Humors.
In der Heimatstadt des außergewöhnlichen Gespanns, in Finger Lake war man es schon länger leid, Zippy Chippy auf dem Rennkurs hinterherlaufen zu sehen, und sprach einen Bann aus. Dies blieb nicht der einzige Verweis von einer Rennbahn.
Am vergangenen Mittwoch, 16.04.03 war es ein weiteres Mal soweit. Der Renndirektor auf der Bahn in Thistletown, Bill Couch, hatte genug gesehen. „Dass war es für ihn. Er ist nicht wettbewerbsfähig. Wir wollen ihn hier nicht mehr sehen.“
Klare Worte, die der Besitzertrainer aber nicht hören möchte. „Er ist zu alt geworden, aber wir werden eine andere Bahn finden.“
Die Jagd um die es dabei geht, ist das schlechtesten Rennpferd aller Zeiten zu trainieren. Dazu muss Zippy Chippy noch neun Mal ins Rennen gehen und nicht gewinnen, um den in den fünfziger Jahren aufgestellten Rekord von Trust zu brechen. Dieses Pferd blieb bei 105 Rennen sieglos.
Da kann man nur hoffen, dass Zippy Chippy nicht plötzlich das Rennpferd in sich entdeckt und doch einmal gewinnt.