Den ersten Siegritt vergisst ein Jockey in der Regel nicht, doch bei der englischen Auszubildenden Josephine Bruning kann man ganz sicher sein, dass sie ihn in ihrem Leben nicht vergessen wird. Denn die 23jährige gebürtige Niederländerin bekam den Sieg auf dem 150:10-Außenseiter Sol Rojo in einem Handicap für Azubis in Kempton geschenkt.
Nur vier Pferde waren in dem über 2400 Meter führenden Sandbahnrennen angetreten und Sol Rojo war der mit Abstand größte Außenseiter im Feld. Bei ihrem zehnten Ritt übernahm Bruning mit dem Wallach das Kommando, da keiner der anderen drei Reiter gehen wollte.
Als der Pacemaker das Tempo etwas forcierte saßen die anderen Reiter weitzer ‚auf der Bremse‘ und spielten Katz und Maus miteinander. 800 Meter vor dem Ziel hatte Sol Rojo rund 30 Längen Vorsprung, 200 Meter weiter war es nicht weniger.
Erst in der Zielgeraden, als das Rennen längst entschieden war, begannen die Reiter ihre Pferde zu fordern, doch war das viel zu spät.
Mit 16 Längen Vorsprung kam Sol Rojo als Erster über die Linie. Die drei Jockeys, die ihre Pferde solange verhielten bekamen insgesamt 34 Tage Sperre, denn natürlich schritten die Stewards sofort nach dem Rennen ein.
‚Ich habe noch nie ein derartiges Rennen und ein solches Fehlverhalten von Reitern gesehen‘, erklärte Paul Barton, Mitglied der Rennleitung.