An die Szenarien der 80er-Jahre fühlte man sich am Dienstag, dem zweiten Tag der Keeneland September yearling sale, erinnert, als für acht Millionen Dollar ein Storm Cat-Hengst verkauft wurde. Voraus-gegangen war ein Bieteduell zwischen dem irischen Agenten Demi O’Byrne und dem japanischen Trainer Hideyuki Mori, das der Asiate gewann.
Wer Besitzer des Hengstes ist, wollte der Trainer nicht sagen, doch glauben die Keeneland Verantwortlichen den Namen zu kennen, wollen ihn aus Gründen der Diskretion allerdings nicht preis geben.
Die acht Millionen Dollar bedeuten Rekord für diese Herbst-Auktion, der bisher bei 6.800.000 Dollar für ein Storm-Cat-Nachkommen lag, und den vierthöchsten Preis aller Zeiten, der jemals in Keeneland gezahlt wurde. Unübertroffen sind unverändert die 13.100.000 Dollar, die 1985 bei der July Selected Yearling Sale für Seattle Dancer, einen Nijinsky-II-Sohn, gezahlt worden waren.
Mori, u. a. für absolute Spitzenpferde wie Seeking the Pearl und Agnes World verantwortlich, war während der Inglis & Sons Easter Sale in Australien schon einmal in Erscheinung getreten, als er für Masako Uenaka, einen 38-jährigen japanischen Geschäftsmann und Neuling im Rennsport, für 1.500.000 A-Dollar einen Sunday-Silence-Sohn ersteigerte.
Mit dem Erwerb des neuen Rekord-Hengstes war Moris Kaufeifer am Dientag aber noch nicht gestillt, denn er erwarb einen Halbbruder des Kentucky-Derby-Siegers Fusaichi Pegasus für 1.800.000 Dollar, um später noch einmal 3.400.000 Dollar für einen Storm-Cat-Hengst aus der Bless, einer ungeprüften Vollschwester zu Fusaichi Pegasus, auszugeben.
Der 8.000.00-Dollar-Hengst stammt aus der Seeking-The-Gold-Tochter Welcome Surprise, erfolgreich in einem Grade-III-Rennen und Vertreterin der Linien der Deckhengste A. P. Indy und Summer Squall.
Verkauft wurden am Dienstag 179 Jährlinge für 87.463.000 Dollar. Der Durchschnittspreis von 488.620 Dollar liegt um 19,5 Prozent über dem Ergebnis von 2003 (408.642 Do.), als 173 Pferde für einen Umsatz von 70.695.000 Dollar gesorgt hatten. Der Medianpreis lag am Dienstag bei 260.000 Dollar, damit 20.000 Dollar mehr als vor zwölf Monaten.
An zwei Keeneland-Tagen wurden 349 Pferde zum Erlös von 150.648.000 Dollar (Durchschnittspreis: 431.656 Do.) verkauft, während bei der letztjährigen Auktion 339 Pferde zum Durchschnittspreis von 387.168 Dollar veräußert worden waren.
“Was in diesem Jahr passiert, ist unbeschreiblich. Es übertrifft alle unserer Erwartungen“, hieß es von Seiten der Verantwortlichen, die schon am Eröffnungstag acht Jährlinge für mehr als eine Million Dollar verkaufen konnten.
Mit 3.100.000 Dollar erzielte eine von A. P. Indy stammender Hengst (Käufer John Ferguson) den Spitzenpreis vor einem Unbridled’s-Sohn (2.800.000 Do.) und einer Storm-Cat-Tochter, die 1.700.000 Dollar erbrachte.