Die Debatte der Regierung rund um die Affordability Checks in Großbritannien geht am Montag in die nächste Runde. Trainer John Gosden hat dies zum Anlass genommen einen Gastbeitrag in der Racing Post zu veröffentlichen und hat dabei deutliche Worte gefunden:
„Es ist immer deutlicher geworden, dass die Minister der Regierung und die Glücksspielkommission entschlossen sind, ihre stumpfe und grobe Politik fortzusetzen und dass sie die entsetzlichen, negativen und zerstörerischen Folgen dieser katastrophalen Politik komplett leugnen“, so Gosden in seiner Einleitung.
Für den Trainer wäre es wichtig zwischen „einer Wette auf Pferderennen, die beträchtliche Kenntnisse und Überlegungen erfordert, und einer Wette auf eine Spielcasino-App“ zu unterscheiden. „Wir alle wissen, dass das Smartphone allein schon sehr süchtig macht, aber mit all den bunten Farben und Roulette-Rädern ist es unwiderstehlich. Es handelt sich hier um eine ganz neue, moderne Krankheit, die das Gesicht des Glücksspiels verändert hat. Affordability Checks schützen den ‚problematischen Spieler‘ nicht. Die Prohibition hat die Menschen nicht vom Trinken abgehalten, sondern Alkoholschmuggel, Flüsterkneipen und Kriminalität hervorgebracht. Wenn jemand trinken oder wetten will, wird er einen Weg finden. Das ist genau das, was jetzt mit einem massiven Wechsel zu den Offshore Online-Glücksspiel-Websites im Internet passiert; ein bequemer Ort für das organisierte Verbrechen, um Geld zu waschen, manchmal in Verbindung mit Kryptowährungen. Die Problemspieler sind dort willkommen, aber sie haben keinen Schutz und sind angreifbarer als je zuvor.“
Gosden stellt außerdem in den Vordergrund, dass die Wettanbieter selbst in dieser Angelegenheit nicht unschuldig seien. „Sie haben zynisch die Affordability Checks genutzt, um die Konten zu schließen, die regelmäßig die SPs schlagen, und sie wollen nur Verlierer. Die Abgabe, die auf den Gewinnen der Buchmacher beruht, basiert daher auf den Verlusten der Spieler, eine unverschämte Tatsache. Die Politik der Regierung sollte darauf abzielen, sie auf den Umsatz zurückzuführen, ein sauberer und gerechterer Mechanismus.“
Gosden betonte auch, dass die Regierung behaupte, sich die Argumente aus der Rennsportbranche anzuhören, was aber nicht der Fall sei.
Es bleibt ein spannendes Thema und man kann nur hoffen, dass es nicht zu dem kommt, was John Gosden befürchtet, dass ein weiterer großer britischer Wirtschaftszweig ungewollt in einen rapiden Niedergang geschickt wird.