Thurles, die einzige Rennbahn in Irland, die sich in Privatbesitz befindet, wurde geschlossen. Eine Nachricht, die Freitagmorgen sehr überraschend kam.
Riona Molony, deren Familie die Rennbahn in Tipperary seit den frühen 1900er Jahren besitzt, gab am Freitagmorgen die schockierende Entscheidung bekannt. Obwohl die Rennlizenz noch bis Ende des Jahres gültig ist, gilt die Schließung ab sofort. Thurles ist vor allem den Hindernisfans ein Begriff, hier ritten AP McCoy und auch Rachael Blackmore ihre ersten Sieger ins Ziel.
Trainer Ted Walsh, der sowohl im Sattel als auch als Trainer auf viele Sieger auf der Rennbahn zurückblicken kann, sagte der Racing Post u. a.: „Ich möchte nur sagen, dass etwas nicht stimmt, wenn Millionen in andere Rennstrecken gepumpt werden, und ich glaube, dass auch Tipperary eine große Renovierung bevorsteht, während eine schöne, kleine Rennstrecke wie Thurles ihre Tore schließen darf. Das macht für mich keinen Sinn und es ist nicht richtig.“
Seit Tralee 2008, hat es in Irland keine Rennbahnschließung mehr gegeben. Thurles’ erster Renntag, den man in den Aufzeichnungen findet, lässt sich zurückverfolgen ins Jahr 1732. In ihrem Statement sagte Riona Molony, dass es eine große Herausforderung gewesen sei, die Rennbahn aufrechtzuerhalten. Sie hatte die Bahn seit dem Tod ihres Mannes Pierce im Jahr 2015 weitergeführt. Ihre vier Töchter, die ihr bisher helfend zur Seite standen, möchten sich aber künftig ihren eigenen Karrieren und Familien widmen.
Ex-Jockey Davy Russell hofft, dass noch nicht alles verloren ist, und es eine Lösung geben wird, da die Rennbahn noch nicht verkauft wurde: Er sagte: „Thurles ist der Eckpfeiler des Hindernissports in Irland. Es ist ein Teil dessen, was wir sind, und mein Auto fuhr im Winter jeden Donnerstag von selbst dorthin. Ich brauchte es überhaupt nicht zu lenken. Es wusste einfach, wohin es fahren musste.“
„Das hat für die Menschen im Süden einen gewaltigen Unterschied gemacht, Sie haben ja keine Ahnung. Wenn diese Rennen irgendwo anders hin verlegt werden, müssen sie im Süden bleiben. Das ist ein Muss. Wir können nicht zulassen, dass diese Renntage nach Fairyhouse und Leopardstown oder sonst wohin verlegt werden, sie müssen im Süden bleiben. Es ist so wichtig für alle Menschen im Süden.“
Russell zum Abschluss: „Aber es ist noch nicht alles verloren. Die Rennbahn ist noch nicht verkauft worden, und das sollte man nicht vergessen.“
Pferde wie Honeysuckle, Allaho, Sizing John oder Don Cossack haben in Thurles Rennen bestritten. Erfolgreichster Jockey auf der Bahn war Ruby Walsh, der 129 Mal zur Siegerehrung durfte und Willie Mullins brachte es als Trainer auf 253 Siege.