?Friedensangebot? von John Magnier an Mohammed?

Streng genommen ist es erst zwei Jahre her, dass man die dunkelblauen Farben von John Magnier in Dubai in Aktion sah. Seine Stute Front House, eine Tochter des großen Sadler’s Wells, gewann in den Farben von Magniers Frau Sue ein Gruppe II-Rennen in Nad Al Sheba.

Trainiert wurde Front House von Mike de Kock in Südafrika. Aus Magniers Haupttrainingszentrale, Aidan O’Briens Ballydoyle-Stables in Irland, wurden allerdings seit 2005 keine Galopper mehr in die Wüste entsandt.

Zu groß waren die Diskrepanzen zwischen Magnier und Dubais Herrscher Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum. Es herrschte galoppsportliche Eiszeit zwischen Irland und dem Wüstenemirat. Der Scheich kaufte keine Jährlinge mehr, deren Väter in Coolmore deckten, Magnier die Nachkommen von Darley-Hengsten ohnehin nicht.

Ob es zum Spitzengespräch zwischen den zwei Super-Mächten des Galopprennsport gekommen ist, ist eher unwahrscheinlich.
Als „Friedensangebot“ könnten die vier aus Ballydoyle genannten Pferde dann aber wohl doch gedeutet werden.

Oder war es nur der Lockruf des Geldes, welcher unter anderem den Irischen Derbysieger Cape Blanco (Foto) Ende März in die Wüste bringen könnte? Der Galileo-Sohn, der in seiner Heimat imponierend das Derby und die Champion Stakes gewann, erhielt zwei Nennungen für den großen Tag.

Im Dubai Sheema Classic würde er über 2400 Meter auf Gras, im Dubai World Cup erstmals auf Sand über 2000 Meter antreten.
Im World Cup geht es um satte 10 Millionen US-Dollar. In keinem Rennen weltweit gibt es so viel Geld zu gewinnen.

Es ist kein Geheimnis, dass Sheikh Mohammed den Stellenwert und die Reputation der Rennen in Dubai immer weiter ausbauen will. Da wären die Pferde von Aidan O’Brien willkommene Gäste.

‚In 2005 lief Powerscourt in Dubai. Aber dann ging dieses Ding zwischen beiden los und ich glaube kaum, dass wir Pferde von O’Brien in Dubai sehen, bis diese Sache nicht geregelt ist‘, hieß es noch vor Jahresfrist von Michael Collins, der Irland-Repräsentant des Dubai Racing Clubs.

Offiziell äußerten sich in der Vergangenheit weder Coolmore noch Darley zu den Streitigkeiten. Es wurde stets als ‚private Sache‘ abgetan. ‚Es ist fantastisch, dass ein Pferd des Kalibers von Cape Blanco für den World Cup genannt ist. Dieses Rennen verdient solche Pferde‘, hieß es nun am Freitag von offizieller Seite in Dubai, nachdem die Nennungen aus Irland einflatterten.

Neben Cape Blanco sind aus dem O’Brien-Quartier auch Joshua Tree, der für seinen Besitzer Kalifa Bin Hamad Al Attiyah im Dubai Sheema Classic antreten könnte, sowie die beiden dreijährigen Alexander Pope und Master Of Hounds genannt. Beide wurden für das UEA Derby eingeschrieben. Für alle Rennfans wären die O’Brien-Pferde zumindest das Salz in der Dubai-Suppe.

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