Frankreichs reitender Superstar ist Christophe Soumillon

Solche Tage sind selten im Leben einen Jockeys, aber es sieht so aus, als gäbe es eine Wachablösung bei den Top-Jockeys des französischen Nachbarlandes. Christophe Soumillon, in den letzten Wochen in Überform agierend, gewann am Sonntag auf der Paradebahn in Longchamp die drei anstehenden Gruppe I-Prüfungen in Folge. Wenn man nun diesen Mann der Stunde im Sattel hat, kann man sich als Besitzer schon fast beruhigt nach hinten lehnen und den Dingen ihren Lauf lassen.

Im Prix Lupin, dotiert mit 150.000 Euro, einer der wichtigsten Vorprüfungen auf das französische Derby, war Christophe Soumillon für einen Ritt im Traditionsdress des Aga Khan am Start. Mit Dalakhani an dritter, vierter Stelle platziert, ließ er seinen Gegnern wenig Chancen. Nur mit den Händen unterstützt, holte sich der Daylami-Halbbruder den Sieg in außerordentlicher Manier und empfiehlt sich für eines der europäischen Derbys.

Der im Vorfeld mit viel positiven Statements unterstützte Super Celebre verkaufte sich auch in der Niederlage durchaus bemerkenswert. Von Dominique Boeuf geritten, musste der Peintre Celebre Nachkomme erst einmal seinen Weg am Feld vorbei finden, um sich zum Schluss nur Dalakhani zu beugen.

Für den Crack Alberto Giacometti, aus dem Stall des Ballydoyle-Meisters Aidan O’Brien, gab es nach einem mehr als unglücklichen Rennverlauf lediglich den dritten Platz. Ganz aus dem Rennen fiel die Godolphin-Hoffnung New South Wales, er kam lediglich als Sechster in dem übersichtlichen Siebener-Feld über die Linie.

Mit den 2000 Guineas beginnend, setzte der 21-jährige Superstar seinen Siegeszug fort. In der Gainsborough Poule d` Essai des Poulains, dem Meilenrennen für die Hengste, hatte er den zweiten Ritt auf einem Schimmel, und wieder brachte dies den großen Erfolg.

Mit Clodovil, dem Danehill-Sohn aus dem großen Stall von Andre Fabre, musste der Jockey etwas mehr an Durchsetzungskraft mitbringen, um sich seiner Gegner zu entledigen. Zum Ende blieb er jedoch klar vor Catcher in the Rye unter Kieren Fallon.

Vom letzten Platz kommend, flog der Danehill-Hengst unter Kieren Fallon – Mick Kinane hatte sich für France entschieden – am gesamten Feld vorbei und schnappte sich das zweite Geld. Hinter dem großen Außenseiter kam Krataios mit Olivier Peslier auf den dritten Rang. Für die blaue Godolphin-Flotte, die mit Bourbonnais einen der Mitfavoriten gesattelt hatte, blieb schlussendlich nur der drittletzte Rang.

Der dritte Coup des Tages gelang dem Überflieger Soumillon im Gainsborough Poule d’Essai des Pouliches. Diesmal gab es für den Jockey weder die Favoritin, noch eine Schimmeldame zu reiten, doch wenn man auf der Welle des Erfolges schwimmt, verleiht das gelegentlich Flügel. Schon vor dem Start von Hektik geprägt (die Favoritin Acago überschlug), blieb es auch während der schnell gelaufenen 1600 Meter ziemlich unruhig.

Von den Rempeleien, vor allem in der Zielgeraden, profitierte das Team Soumillon – Musical Chimes und holte sich den Klassiker. Damit war das Guineas-Double für den Startrainer Andre Fabre perfekt. Die Favoritin immer am Ende des Feldes, wurde im Einlauf in die Zange genommen und konnte sich nicht mehr entfalten.

Auf den Plätzen kamen Maiden Tower unter Jockey Christoph-Patrice Lemaire und Etoile Montante unter Richard Hughes ein. Auch in dieser Partie hatte Frankie Dettori kein Rezept zum Erfolg und landete auf Platz sieben. Für die Godolphin und Frankie Dettori, der mit seinen „magnificant seven“ den Freudentaumel des französischen Kollegen gut nachvollziehen konnte, war ein rabenschwarzer Tag.

Sowohl der Poule d’Essai des Pouliches, als auch das Pendant für die dreijährigen Hengste stant unter dem Patronat des Gainsborough-Stud im Besitz von Maktoum bin Rashid al Maktoum. Beide Rennen waren mit einer Gesamtdotierung von 350.000 Euro ausgestattet.

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