Das traditionsreiche Lincoln Handicap, Jahr für Jahr der erste Höhepunkt der englischen Flachsaison, hätte eine ganz bittere Pille für die englischen Buchmacher werden können. Der von Jeremy Noseda trainierte Adiemus, auch Sieger des Winter Derbys in Lingfield, trat in dem von 23 Pferden bestrittenen Meilenrennen als heissester Favorit der letzten 30 Jahre an. 35:10 war die Quote für den von Royston Ffrench gerittenen Vierjährigen, der sich in den letzten wochen so stark gesteigert hat.
Bei den Buchmachern waren natürlich – wie in solchen Rennen in England üblich – auch viele Langzeitwetten auf Adiemus getätigt worden und die ‚Bookies‘ mussten gehörig schwitzen. Doch sie hatten Glück, denn unter Simon Whitworth hatte der Außenseiter Zucchero (340:10) letztlich, wenn auch nur mit einem Kopf-Vorsprung, das bessere Ende.
Zucchero war nur die zweite Farbe seines Trainers David Arbuthnot, der damit seinen größten Karriertreffer erzielte. Jockey Simon Whitworth (40), der in Deutschland schon gelegentlich in Baden-Baden aktiv war, hatte Arbuthnot Mitte der letzten Woche angerufen und um den Ritt auf Zucchero gebeten.
62 855 Pfund, so lautet die üppige Siegdotierung für den Sechsjährigen, der nun als nächstes Rennen den Newbury Spring Cup bestreiten könnte.
