Der Super-Engel tritt ab: Ange Gabriel wird Deckhengst!

Frankreichs bestes älteres Rennpferd der letzten zwei Jahre hat seine Karriere beendet. Nach 21 Starts wird der fünfjährige Schimmel Ange Gabriel im kommenden Jahr neben seinem Vater Kaldounevees im Haras du Mesnil zu einer Taxe von 6.000 Euro aufgestellt werden.

Seinen letzten Start absolvierte Ange Gabriel am vergangenen Sonntag im Japan Cup, wurde auf für ihn unpassend schwerem Boden Siebter. Mit einer grandiosen Abschlussarbeit hatte sich der Hong Kong Vase-Sieger von 2002 in die Herzen der Asiaten galoppiert, war der mit Abstand am stärksten gewettete Gast im Rennen und damit dritter Wettmarktfavorit. Und das trotz der für ihn unmöglichen Bedingungen.

Schon zuvor im Prix de l`Arc de Triomphe war Ange Gabriel am schweren Geläuf von Longchamp gescheitert, hatte bei seinen letzen Rennbahnauftritten das Glück nicht mehr auf seiner Seite. Vor dem Arc war der Hengst knapp zwei Jahre lang nicht außerhalb der ersten drei gelandet, war mit insgesamt 12 Siegen und 5 Platzierungen eines der beständigsten Pferde Frankreichs des letzten Jahrzehnts.

Seinen Karrierehöhepunkt feierte Ange Gabriel, als er im Sommer seinen Titel im Grand Prix de Saint-Cloud (Gruppe I) verteidigte und dabei zugleich erfolgreich Revanche an Sulamani nahm. Dieser hatte den Kaldounevees-Sohn aus der Zucht der Familie Devin (mit Terre A Terre, Precision und eben Ange Gabriel 2002 hinter Khalid Abdullah die zweiterfolgreichsten Züchter Europas) zuvor im Dubai Sheema Classic (Gruppe I) gerade noch abgefangen.

Nach dem Start in Dubai lehnte Ange Gabriels Züchterin und Besitzerin Antonia Devin Angebote in Millionenhöhe für den im Alter von zwei, drei, vier und fünf Jahren erfolgreichen Schimmel ab.

Dem Start im Wüstenemirat ging ein Sieg in der Hong Kong Vase (ebenfalls Gruppe I) gegen die Ausnahmestute Aquarelliste und den Breeders`Cup Dritten Falcon Flight sowie die Deutsche Guadalupe (Sechste) voraus. Insgesamt gewann Ange Gabriel drei weitere Grupperennen (den Grand Prix de Chantilly, den Prix Foy und den Prix du Conseil de Paris) und erreichte drei weitere Platzierungen auf Gruppelevel.

Unter der Regie von Trainer Eric Libaud und bei seinen Erfolgen stets mit Thierry Jarnet im Sattel verdiente der Hengst dabei knapp 2,5 Millionen Euro und schlug 12 individuelle Gruppe I-Sieger. Jetzt soll er sein Kämpferherz und sein Können in der Zucht vererben.

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