Darf Sheikh Mohammed zur ‚Tea Time‘ bei der Queen?

Es gehört zu den absolut verbindlichen Gepflogenheiten und ein Ausweichen würde niemals akzeptiert. Der Besitzer des Siegers der King George VI and Queen Elizabeth Diamond Stakes erhält aus der Hand der Königin von England, den Ehrenpreis. Ob weiblich oder männlich, die Begrüßung auf dem Siegerpodest muss mit einem Knicks erfolgen. Man sollte es vorher einmal geübt haben, falls man einen Starter in diesen Sommerhit schickt. Das ist die eine Sache.

Die andere ist, dass man anschließend mit der Queen zur Tea Time geladen wird. Keine Angst, was man zu sagen hat, darüber wird man unmittelbar zuvor von der engsten Umgebung Ihrer königlichen Hoheit eingewiesen.

Recht oft in den Genuss dieser ganz gewiss nicht alltäglichen Begegnung kam in den letzten Jahren Sheikh Mohammed (Foto). Am kommenden Samstag wird Sheikh Mohammeds Stalljockey in der mit 750 000 Pfund dotierten Gruppe-I-Prüfung auf dem heißen Favoriten sitzen.

Vom vierjährigen Doyen ist die Rede, der Sadler’s Wells-Sohn wusste bei seinem Cantersieg in den Hardwicke Stakes von Royal Ascot restlos zu überzeugen. Sechs Längen betrug Doyens Vorteil in der Gruppe II-Prüfung vor High Accolade, der am Samstag unter Martin Dwyer erneut mit von der Partie ist. „Das ist unser King-George-Kandidat“, wurde aus seiner Umgebung bald schon bekannt.

Ein Rennen dieser Größenordnung hat Doyen noch nicht gewonnen, doch war er bereits nahe genug dran. Und zwar im Coronation Cup von Epsom, als ihn Warrsan mit kapitalem Speed in die Knie zwang. Auch Warrsan zählt am Samstag zu seinen Gegnern, er hat wie bei seinem Erfolg in Epsom Darryll Holland im Sattel.

Dass Doyen die Klasse besitzt, um eine Gruppe-Prüfung zu gewinnen, diesen Beweis dürfte er mit seinem vorjährigen vierten Platz im Prix de l’ Arc de Triomphe hinter Dalakhani, Mubtaker und High Chaparral hinlänglich gebracht haben. Um die 20:10 lauteten Mitte der Woche die Festkurse von Englands Buchmacher für Doyen.

„Die Abschlussarbeit war hervorragend, wir sind für kommenden Samstag sehr, sehr optimistisch“, so kam es Mitte der Woche nach der letzten besseren Arbeit aus dem Munde von Frankie Dettori. Falls Doyen patzt, könnte durchaus Sulamani Gewehr bei Fuß stehen.

Der Arc-Zweite von 2002 und Sieger der Arlington Million und des Turf Classic Invitational aus dem Vorjahr, tritt mit der Empfehlung eines zweiten Platzes aus den Princess of Wales’s Stakes von Royal Ascot an. Kerrin McEvoy sitzt im Sattel des Hernando-Sohnes. Darüber hinaus wird Godolphin aller Wahrscheinlichkeit mit Lunar Sovereign einen Pacemaker ins Rennen schicken.

Nicht geringe Chancen auf einen Sieg in den King George rechnet sich Frankreichs Starjockey Olivier Peslier aus. Er sitzt auf Alec Wildensteins Vallee Enchantee, die Elie Lellouche in Chantilly trainiert. Fünfmal war Peslier bislang in Ascots Sommerhit unterwegs, mit High-Rise, mit er zuvor das Epsom Derby gewonnen hatte, sprang Platz 1998 hinter Swain zwei und somit seine beste Platzierung heraus.

Den letzten King-George-Ritt hatte Peslier auf Ammerlands Boreal ausgeführt, der Schiergen-Schützling spielte vor zwei Jahren keine entscheidende Rolle. Im Falle eines Sieges von Vallee Enchantee wäre dies der erste Treffer einer aus Frankreich entsandten Stute seit 1976, als Pawneese mit dem unvergessen Yves Saint-Martin im Sattel in den King George zum Zuge gekommen war.

Sie trug ebenfalls die Wildenstein-Farben. Vallee Enchantee gewann im Dezember letzten Jahres die Hong Kong Vase, war zuletzt Dritte zu Warrsan und Doyen im Coronation Cup. Nach einem nicht ganz glücklichen Rennverlauf, dies hatte zum Bruch der Verbindung Wildenstein-Boeuf geführt.

Mit Gamut befindet sich der aktuelle Grand-Prix-de-Saint-Cloud-Sieger im Aufgebot. Der von Sir Michael Stoute trainierte fünfjährige Hengst scheint nicht gering verbessert, denn wie er auf der Seine-Bahn die Konkurrenz in der französischen Gruppe-I-Prüfung stehen ließ, war sehenswert. Allerdings scheint das King-George-Feld im Schnitt noch einen Tick hochkrätiger besetzt zu sein. Natürlich wird Kieren Fallon im Sattel des Spectrum-Sohnes gehen.

Sogar ein Gast aus den Vereinigten Staaten wird am Samstag in die Boxen rücken. Der von Kevin McPeek trainierte Hard Buck. Für den Fünfjährigen, der Gary Stevens im Sattel hat, hat man auch einen Start im Großen Preis von Baden ins Auge gefasst. Man macht dies weitgehend von seiner Ascot-Vorstellung abhängig.

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