Vier Gruppe I-Rennen an einem Tag, das hat schon Seltenheitswert. Doch dass alle Gruppe I-Treffer in ein und dasselbe Quartier wandern, dies ist vermutlich Weltrekord verdächtig.
Am Dienstag, dem Auftakttag des Cheltenham Festivals vollbrachte, wer auch sonst, der irische Hindernis-Startrainer Willie P. Mullins dieses Kunststück. Mit dem fünfjährigen Nachwuchshürdler Douvan im Supreme Novices‘ Hurdle (Gr.I), mit Un De Sceaux über die schweren Sprünge im The Arkle ( Gr.I) und im Champion Hurdle (Gr.I) mit „The Machine Faugheen“ hatte Mullins bereits drei Volltreffer auf höchstem Level geschafft und die Favoriten-Wetter beglückt.
Jetzt musste nur noch die Jahresdebütantin und 15:10-Favoritin Annie Power im den Stuten vorbehaltenen D. Nicholson Mares Hurdle (Gr.I) gewinnen und das Kunsstück wäre vollbracht gewesen.
Und bis zur letzten Hürde sah es auch tatsächlich so aus, als ob die Shirocco-Tochter aus Sheikh Mohammeds deutscher Gruppe III-Siegerin Anno Luce dies schaffen sollte. Doch das letzte Hindernis auf dem Weg zum Sieg respektierte die siebenjährige Klasse-Hürdlerin einfach nicht und kam, ohne überhaupt ansatzweise zu springen, zu Fall (Zum Video).
Für einen kurzen Moment mochte man meinen, dass Willie Mullins nun auch einmal die Kehrseite der Medaille kennenlernen musste. Doch wirklich nur kurz, denn im Ziel hatte ein anderer Mullins-Vertreter dem Kopf in Front gestreckt. Die zweite Favoritin des Rennens (70:10) Glens Melody rang in einem sehenswerten Finish Polly Peachum sowie Bitofapuzzle nieder und sorgte für den vierten Gruppe I-Sieg von Willie Mullins an diesem denkwürdigen Cheltenham Festival-Tag.
Das diesjährige Cheltenham Meeting schickt sich bereits nach dem ersten Tag an zum Mullins Festival zu mutieren.
