Verstorben mit 69 Jahren – Trauer um Ex-Jockey Siggi Klein

Im Alter von 69 Jahren ist am vergangenen Samstag nach schwerer Krankheit Ex-Rennreiter Sigmar Klein gestorben. „Siggi“, wie ihn im Rennsport alle nannten, kam 1970 durch einen Freund zum Rennsport, dessen Patenonkel Otto-Werner Seiler war.

Klein begann seine Lehrzeit mit 15 Jahren und einem Gewicht von 30 Kilo am Stall Steintor bei Trainer Albert Kästner auf der Neuen Bult in Langenhagen. Danach folgten nur viereinhalb Monate Wehrdienst, da der Truppenarzt regelmäßiger Gast der Meetings in Baden-Baden war, und deshalb für seine vorzeitige Ausmusterung gesorgt hatte. Es folgten Stationen bei Harald Line in Neuss, Kurt Lepa in Hannover, Bruce Hellier in Mülheim a.d. Ruhr und eine erneute Rückkehr auf die Neue Bult zu Günter Broda.

Klein beschrieb seine Zeit in Hannover als die erfolgreichste. Die Verbindung zum Stall Steintor blieb über seine gesamte Karriere bestehen, und war von vielen Erfolgen gekrönt. Siggi Klein wurde 1981 Halbblut-Champion und 1986 Champion der Harzburger Rennwoche. Unvergessen bleibt Siggi Kleins zweiter Platz im Deutschen Derby 1980 mit Arcosanti, der als Riesenaußenseiter zur Quote von 1.108:10 in das Blaue Band gegangen war und nur um eine Nasenspitze unterlag. „Das vergisst man nie, Darüber ärgere ich mich heute noch“, sagte Klein noch vor wenigen Jahren. Danach folgte der Ruf nach Köln an den Stall von Heinz Jentzsch, wo er hinter Georg Bocskai und Andrzej Tylicki als Leichtgewichtsjockey anheuerte. Mit 475 Siegen endete im Jahr 2000 seine Karriere im Rennsattel.

Schon Jahre zuvor hatte sich Siggi Klein nebenbei eine Existenz in einer Import/Export-Firma in Köln aufgebaut, in der er nach dem morgendlichen Ausreiten gearbeitet hatte. Es folgte eine 20jährige Tätigkeit als Facharbeiter im Ersatzteilzentrum der Kölner Ford-Werke. Mit 60 wechselte er in den wohlverdienten Ruhestand. Klein lebte bis zuletzt in Köln, war an den Renntagen in Weidenpesch aber nur noch ein seltener Gast. „Es juckt einfach zu sehr, wenn ich die Vollblüter sehe“, sagte er vor einigen Jahren einmal.

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