GaloppOnline.de Gratulation zu diesem tollen Sieg. Wie haben Sie das Rennen erlebt?
Michael Figge: Danke. Ich war natürlich live vor Ort, bin am Sonntag von Stuttgart nach Rom geflogen. Der Besitzer, Herr Bertermann, war leider beruflich verhindert und musste in Ibiza bleiben. Er hat das Rennen aber im Internet verfolgt. Ich selbst befand mich während des Rennens an den Rails und habe natürlich mitgefiebert bei diesem tollen Finish. Wahnsinn, dass es geklappt hat.
GaloppOnline.de Ihr größter Moment im Rennsport?
Michael Figge: Ja, natürlich, das war das größte, das ich bislang im Rennsport erlebt und erreicht habe.
GaloppOnline.de Hatten Sie sich im Vorfeld des Rennens denn Chancen ausgerechnet?
Michael Figge: Ja, denn er hatte sich seit Hannover, wo er ja bereits super gelaufen war, noch einmal verbessert. Und ich habe in Baden-Baden mit Daniele Porcu gesprochen, der meinte, dass Feuerblitz durchaus gute Möglichkeiten haben müsste. Großen Respekt hatte ich aber vor Frankie Dettoris Ritt Real Solution und auch vor Sopran Montieri, denn beide waren schließlich noch ungeschlagen.
GaloppOnline.de Welche Taktik hatten Sie sich denn zurecht gelegt?
Michael Figge: ‚Reb‘, so wird Robert Havlin genannt, wollte eigentlich an zweiter Stelle gehen. Ich habe mich aber vorher mit einem italienischen Experten und auch mit Daniele Porcu unterhalten, die meinten, dass man in Rom wegen der extrem langen Zielgerade nicht zu früh da sein darf. Aber ich wollte auch nicht, dass Feuerblitz von zu weit hinten angreifen muss, also haben wir uns entschieden, lieber im Mittelfeld zu gehen. Ich sagte dem Jockey, dass er ihn von vierter Stelle aus reiten könne.
GaloppOnline.de Und das hat er ja perfekt umgesetzt.
Michael Figge: Ja, als ich mir das Rennen anschaute, und die Pferde in die Zielgerade kamen, dachte ich mir, ’so, jetzt musst du angreifen‘. Und genau in diesem Moment hat Havlin ihn eingesetzt, es passte also alles ganz genau. Und wie Feuerblitz sich dann eingesetzt hat, das war schon toll. Er hat gekämpft, wie ein Löwe.
GaloppOnline.de Haben Sie den Derbysieg denn am Abend noch schon gefeiert?
Michael Figge: Nein, denn ich bin mit ihm im Transporter zurückgefahren und habe dabei viel geschlafen. Richtig Zeit zum Feiern war dann erst am Montag.
GaloppOnline.de Feuerblitz war der einzige deutsche Starter im Derby Italiano. Wieso haben Sie dieses Rennen ausgewählt?
Michael Figge: Mir war wichtig, nach dem Rennen in Hannover, wo es über 2200 Meter ging, nicht in der Distanz zurückzugehen. Auch wollte ich Feuerblitz vor Hamburg noch einmal auf einem Rechtskurs laufen lassen. Das Union-Rennen kam für mich dabei aber nicht in Frage, da mir die Pause von dort bis zum Derby zu kurz ist. Also war das Derby Italiano das perfekte Aufbaurennen für das Deutsche Derby.
GaloppOnline.de Wird ihn in Hamburg auch wieder Robert Havlin reiten?
Michael Figge: Ja, das ist so geplant.
GaloppOnline.de Was trauen Sie ihrem Crack denn in Hamburg zu?
Michael Figge: Er hat sich ja bislang immer weiter gesteigert, und nach dem Laufen vom Sonntag bin ich überzeugt, Feuerblitz kann auch in Hamburg nach vorne laufen.
GaloppOnline.de Gab es eigentlich schon Kaufangebote für ihn?
Michael Figge:
Ja, es gab schon zwei Anfragen für Feuerblitz, aber ich hoffe natürlich schon, dass er noch bei mir im Stall bleibt.
GaloppOnline.de Ihre zweite Top-Dreijährige, Chica Loca, zog sich als Siebte in der Poule d’Essai des Pouliches in Longchamp auch gut aus der Affäre. Wie geht es mit ihr weiter?
Michael Figge: Ja, sie ist in Frankreich besser gelaufen, als es die Platzierung aussagt. Leider hat der Jockey die Order nicht richtig umgesetzt, sodass die Stute zu viel aufholen musste. Am Ende war sie für einen besseren Platz ja nicht weit geschlagen. Aber es hätte wirklich mehr herausspringen können, das muss man leider sagen. Sie hat jetzt eine kleine Pause, könnte im Juni wieder laufen.