Mit E. Sauren

GaloppOnline.de: Seit Oktober sind Sie Präsident des Kölner Rennvereins. Was sind ihre vorrangigen Ziele?

Eckhard Sauren: Ein wichtiges Ziel, das wir uns gesetzt haben, ist die Gewinnung von weiteren Stammbesuchern. Das Stammpublikum in Köln liegt etwa bei 5.000 Besuchern, hier ist sicher noch Potenzial vorhanden. Das gehen wir mit gezielten Aktionen an. Wir haben als wohl größter ständiger Veranstalter des Landes ein Rennpreisvolumen von 1,8 Millionen Euro. Da haben wir aktuell kein ausgeglichenes Buch, müssen deshalb auf Reserven zurückgreifen. Hierzu ist es natürlich auch wichtig, neue Sponsoren zu gewinnen. Dafür ist es zudem unabdingbar, den Galopprennsport, der ja unheimlich faszinierend sein kann, noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.

GaloppOnline.de: Sie gehen in Sachen Heranführung von neuer Klientel an den Rennsport innovative Wege. Das Experiment, auf die Wiederholung des Rennfilms zu verzichten, und stattdessen eine Analyse des Rennens durchzuführen, wird von vielen Experten sehr kritisch gesehen. Haben Sie keine Angst, sich damit den Unmut von Aktiven oder Stammbesuchern zuzuziehen?

Eckhard Sauren: Das kann natürlich durchaus sein. Aber ich bin immer der Ansicht, dass man etwas wagen muss. Sicher holt man sich das ein oder andere Mal auch eine blutige Nase, aber damit kann ich leben. Wir werden es am Sonntag so probieren, anschließend analysieren und unsere Lehren daraus ziehen. Es ist durchaus denkbar, dass wir in Zukunft auch den Rennfilm wiederholen, aber technisch ist das am Sonntag wohl noch nicht lösbar. Wir werden ohnehin am Sonntag mehrere neue Sachen ausprobieren. Wenn davon auf Anhieb 70 Prozent gelingen, sind wir schon zufrieden.

GaloppOnline.de: Ab 12.30 Uhr haben am Sonntag Interessierte und neue Rennbahnbesucher die Möglichkeit, an einer Einführung in den Rennsport teilzunehmen. Welches Ziel steht hinter dieser Maßnahme?

Eckhard Sauren: Zum einen ist es wichtig, die Besucher, die nicht zum Stammpublikum zählen, an die Hand zu nehmen und ihnen den Rennsport und auch das Wetten näher zu bringen. Wir haben in der Vergangenheit festgestellt, dass für die neuen Besucher auch das Thema „Wetten“ eine zentrale Rolle spielt, denn es macht den Aufenthalt auf der Rennbahn noch interessanter. Die Adressen, die wir durch die Aktion erhalten, helfen uns beim Aufbau einer Datenbank, mit deren Hilfe wir die potenziellen Kunden auch nach dem Renntag erreichen können und auf Renntage, Aktionen, etc. hinweisen können.

GaloppOnline.de: Sind sie mit der Besetzung der Grand Prix-Premiere zufrieden?

Eckhard Sauren: Ja sehr, die Besetzung kann sich wirklich sehen lassen. Es war sicher klug, die Distanz um 100 Meter zu verkürzen, sonst wäre ein Pferd wie Zazou wahrscheinlich nicht gelaufen. Da hat unser Geschäftsführer Benedikt Fassbender gut aufgepasst.

GaloppOnline.de: Falls Superstar-Kandidatin Zazou Mall am Sonntag auf die Bahn kommt, dürfte das ja auch noch einmal für einen zusätzlichen Schub in Sachen Besucher sorgen. Darüber müssten Sie sich doch sehr freuen, oder?

Eckhard Sauren: Natürlich, zumal dann auch sicher noch einmal ein Bericht bei RTL gesendet würde. Und das kann ja nur positiv sein. Also kann ich nur allen Rennsportfreunden raten, am Samstagabend für Zazou anzurufen, damit sie eine Runde weiterkommt und am Sonntag zur Bahn kommt.

GaloppOnline.de: Viele Grupperennen im Herbst haben noch keine Sponsoren. Wie begegnen Sie dieser sicher nicht gerade erfreulichen Tatsache?

Eckhard Sauren: Natürlich mit der Absicht, weitere Sponsoren zu gewinnen. Hierzu haben wir ja bereits eine Veranstaltung vor wenigen Wochen gehabt, bei denen wir 40 Kontakte mit potenziellen Sponsoren geknüpft haben. Auch bei den kommenden Renntagen werden wir Gäste haben, die für das Sponsoring in Frage kommen. Generell freuen wir uns über jeden mittelständischen Betrieb, der ein Rennen übernimmt. Für die großen Rennen benötigt man aber natürlich auch finanzstarke Partner. Daran arbeiten wir.

GaloppOnline.de: Sie sind seit vielen Jahren auch Besitzer. Wie sieht es mit Ihrem aktuellen Rennstall aus? Wer sind die Hoffnungen?

Eckhard Sauren: Ich habe derzeit elf Pferde in Training. Acht stehen bei Mario Hofer und die anderen drei bei Waldemar Hickst. Bei den Dreijährigen ist natürlich Fly The Stars ein interessantes Pferd. Und bei den Älteren Lamool, der in der nächsten Woche in Frankreich sein Saisondebüt geben soll.

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