GaloppOnline.de: Sie haben bereits nach wenigen Wochen der neuen Saison fast schon ihre Sieganzahl des vergangenen Jahres egalisiert. Prinz, Event Dash und zuletzt Super Eagle hießen Ihre Chancen, die sie verwandelt haben. Was sind aus Ihrer persönlichen Sicht die Gründe für den Erfolg?
Dennis Schiergen: Es macht mir einfach große Freude auf Sand zu reiten, egal bei welchen Bedingungen. Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich auf die kommende Grasbahnsaison. Mit den Siegen bekomme ich inzwischen aber auch bessere Chancen im Rennen. ebenso wie die Anzahl der Ritte. Waren es in der vergangenen Woche noch vier Ritte, steige ich am nächsten Wochenende voraussichtlich sieben Mal in den Sattel. Das ist für mich kein Problem.
GaloppOnline.de: Woran erinnern Sie sich besonders gerne, wenn Sie die Rennen Revue passieren lassen?
Dennis Schiergen: Jeder Erfolg spornt mich weiter an, motiviert mich umso mehr, zumal ich in den letzten Monaten mit der Hilfe meiner Eltern sehr an mir gearbeitet habe. Natürlich ist, zum Beispiel, Prinz für mich so etwas wie ein Lieblingspferd. Das Frau Carde Ostermann mir dies ermöglicht, versuche ich im Rennen zurückzugeben. Ich reite Prinz in der Arbeit und außerdem ist er derjenige, mit dem ich meine Amateurprüfung absolviert habe.
GaloppOnline.de: Was hilft Ihnen in diesem Zusammenhang besonders?
Dennis Schiergen: Die Videoanalysen meiner Ritte mit meinem Vater und die wertvollen Tipps von ihm, was ich in der jeweiligen Situation hätte besser machen können. Auch von unseren Jockeys Andrasch und Filip schaue ich mir viel ab. Das hilft ungemein und bringt mich weiter.
GaloppOnline.de: Gibt es für Sie auch internationale Vorbilder im Galopprennsport?
Dennis Schiergen: Ich schätze Oliver Peslier sehr. Der hat immer eine gute Lage im Rennen, wartet sehr lange und ist im richtigen Moment zur Stelle.
GaloppOnline.de: Schauen Sie sich auch die Ritte Ihres Vaters an?
Dennis Schiergen: Das haben wir zuletzt noch getan beim Betrachten einer Lomitas-DVD, unglaubliche Rennen.
GaloppOnline.de: Sie werden Deutschland im Rahmen der Fegentri-Weltmeisterschaft an der Seite von Sven Schleppi und Berit Weber erstmals vertreten. Wie kam es zu dieser Einladung nach Katar?
Dennis Schiergen: Deutschland durfte wohl neben Sven Schleppi einen weiteren Reiter für die Herrenkonkurrenz nachnennen. So kam Frau Santesson auf meine Eltern zu. Wir haben dann das Einverständnis der Schule bekommen, weil in dieser Zeit – ich gehe in die 10 Klasse des Gymnasiums – auch keine Klausuren anfallen. Jedenfalls darf ich nunmehr vom 20. – 26.02. nach Katar. Meine erste Auslandschance, bei der ich Erfahrungen sammeln und lernen möchte. Am 20. geht es wie gesagt von Frankfurt aus los, am 23. und 24. finden dann die ersten Läufe statt. Am 27. Februar möchte ich dann wieder in Deutschland in den Sattel steigen.
GaloppOnline.de: Das klingt ausschließlich nach Galopprennen?
Dennis Schiergen: Na jedenfalls bleibt wenig Zeit für andere Dinge. Schule, regelmäßig Sport machen, heißt vor allen Dingen Laufen, um mich fit zu halten. Am Wochenende reite ich Samstags und Sonntags vor den Rennen in der Arbeit in Weidenpesch mit. Außerdem spiele ich mit meinen Brüdern im Kader der Velderhof-Golfmannschaft. Ein bis zweimal pro Saison schaffe ich es sogar zu einem Heimspiel des 1.FC Köln zu gehen, wie zuletzt gegen Bremen. Aber der Rennsport ist der dominierende Faktor, ganz klar.
GaloppOnline.de: Und ihre weiteren Ziele in naher Zukunft?
Dennis Schiergen: Auf jeden Fall einen guten Abschluß beim Abi schaffen, mich als Reiter weiter zu verbessern und vielleicht demnächst internationale Einsätze verstärkt wahrzunehmen, beispielsweise im World Cup of Nations wäre ein Traum.
GaloppOnline.de: Ihre Ritte am kommenden Wochenende sind durch die Bank vielversprechend. Könnte da der ein oder andere Treffer folgen?
Dennis Schiergen: Jedenfalls sehe ich mich gut aufgestellt. Prinz ist zum Bespiel in einem Altersgewichtsrennen nachgenannt und sollte ein interessanter Kandidat sein. Das Feld sieht insgesamt nicht so schwer aus, vergleicht man es mit Gegnern wie Nasibow oder Pharloc, gegen die er damals heran musste. Mit ihm rechne ich mir weiter etwas aus, auch demnächst, wenn es bei für ihn hoffentlich guter Bahn wieder auf Gras losgehen wird.