Mit K. Kerekes

GaloppOnline.de: Gratulation, Herr Kerekes, zum Erfolg mit Tingly in Österreich. Wie gelangten Sie denn überhaupt zu dem Ritt auf dem von Werner Hefter trainierten Dreijährigen?

Karoly Kerekes: Vielen Dank, ja das war eine lustige Geschichte, denn eine Woche vor dem Österreichischen Derby hatte ich für Herrn Hefter in Mailand Rockatella zum Listensieg geführt und gleich im Anschluss auch Herrn Hefter gefragt, ob ich auch in Zukunft einige Pferde für ihn reiten könnte. Er sagte mir, dass er Dominique Boeuf für Tingly im Österreichischen Derby verpflichten wolle. Aber Boeuf musste kurzfristig absagen und dann bekam ich den Ritt.

GaloppOnline.de: Wie hat sich das Rennen dann für Sie entwickelt?

Karoly Kerekes: Ich hatte die Order an zweiter, dritter Position zu gehen und wenn zu wenig Tempo im Rennen ist, selbst vorne zu gehen. Aber der Franzose Paris Vergase war dann gleich an der Spitze zu sehen und ich konnte mit Tingly schön hinter ihm bleiben. Mitte des Schlussbogens musste Rafael Marchelli vorne schon etwas reiten und Tingly galoppierte noch sehr stark. Da wusste ich schon, dass ich gewinnen kann und das kam dann ja auch so. Tingly ist ein sehr gutes, großes Pferd.

GaloppOnline.de: Haben Sie das Österreichische Derby zuvor schon gewonnen?

Karoly Kerekes: Nein noch nicht, einmal habe ich das Ungarische Derby für Sandor Ribarzski mit Rodolfo gewonnen. Nun war es mein zweiter Derbysieg als Jockey.

GaloppOnline.de: Was bedeutet Ihnen dieser Sieg mit Tingly?

Karoly Kerekes: Das ist schon etwas ganz Besonderes, schließlich ist das Derby das größte Rennen, das man als Jockey gewinnen kann. Auch wenn es „nur“ das Österreichische ist, bin ich sehr froh über den Sieg.

GaloppOnline.de: Werden Sie Tingly auch in Zukunft reiten“?

Karoly Kerekes: Abgesprochen ist es nicht, aber Tingly kann sich bestimmt noch steigern, auch in der Gruppeklasse zum Zug kommen. Ich würde mich freuen, wenn Herr Hefter mir erneut die Möglichkeit gibt, Tingly zu reiten.

GaloppOnline.de: Und wann ist der Deutsche Derbysieg fällig?

Karoly Kerekes: Das wäre ein Traum. Aber momentan habe ich noch keinen Ritt im Deutschen Derby, würde natürlich gerne in Hamburg auch dabei sein. Insgesamt habe ich nicht so viele Ritte für andere Ställe. Wolfgang Figges Pferde reite ich, aber oft werde ich im Rahmenprogramm von anderen Trainern nicht berücksichtigt.

GaloppOnline.de: Arbeiten Sie denn mit einem Agenten zusammen?

Karoly Kerekes: Nein, das nicht. Es ist für mich auch schwierig. Denn zu einem Agenten, der bereits drei oder vier andere Jockeys betreut, würde ich nicht gehen. Die Reisen aus München zu den deutschen Rennbahnen sind oft weit, aber bei entsprechenden Ritten, würde ich auf jeden Fall auch dorthin reisen.

GaloppOnline.de: Wie läuft es am Stall von Wolfgang Figge?

Karoly Kerekes: Das passt wirklich gut. Wir verstehen uns hervorragend, sind wirklich zu einem guten Team gewachsen. Auch Herr Wernicke ist oft am Stall und verfolgt morgens das Training mit dem Fernglas mit. Der Job macht mir großen Spaß und ich bin froh im zweiten Jahr Stalljockey bei Wolfang Figge zu sein. Ich hoffe, es ist nicht das letzte Jahr

GaloppOnline.de: Wie sieht es beim Münchener Jockey-Championat aus? Liegen Sie erneut so gut im Rennen wie im letzten Jahr?

Karoly Kerekes: Ja, ich führe momentan mit drei Siegen, kann mein Championat aus dem Vorjahr vielleicht wiederholen. Das ist natürlich mein Ziel, insgesamt finden nicht nur in München, sondern in ganz Deutschland zu wenig Rennen statt.

GaloppOnline.de: Wie gibt sich die Diana-Siegerin und aktuelle Gruppe II-Siegerin aus Hoppegarten Night Magic im Training?

Karoly Kerekes: Sie sieht jetzt viel besser aus als am Anfang des Jahres. Sie glänzt richtig und arbeitet stark. Night Magics erster Start 2010 ist ein Streichergebnis, zuletzt in Hoppegarten hat sie ja wieder eine Super-Vorstellung gegeben. Sie befindet sich jetzt in der Vorbereitung für den Großen Dallmayr-Preis auf der Heimatbahn. Im Jahreshighlight in München dabei zu sein, ist für mich eine große Ehre.

GaloppOnline.de: Und wie sehen die Pläne mit der Stute danach aus?

Karoly Kerekes: Es könnten Starts im Kölner Rheinland-Pokal und im Großen Mercedes-Benz Preis von Baden anstehen. Danach könnte auch der Premio Lydia Tesio, in dem sie letztes Jahr Zweite war, wieder ein Thema werden, wie mir Trainer und Besitzer sagten.

GaloppOnline.de: Und wann sehen wir den Dritten aus dem Französischen Derby, Pain Perdu, das erste Mal in Deutschland. Könnte er sogar für das Deutsche Derby nachgenannt werden?

Karoly Kerekes: Soweit ich weiß, wird er nicht für das Deutsche Derby nachgenannt. Er befindet sich noch Frankreich in Training, wird aber in der kommenden Zeit bei uns in München erwartet.

GaloppOnline.de: Wer ist besser Night Magic oder Pain Perdu?

Das ist schwer zu sagen. Ich würde meinen, Night Magic ist jetzt besser. Aber als Dreijähriger kann sich Pain Perdu noch verbessern und einmal besser werden als Night Magic.

GaloppOnline.de: Wie sieht es bei Ihnen am Stall bei den jungen Pferden aus? Kommen da Talente nach?

Karoly Kerekes: Auf jeden Fall, wir haben momentan etwa 30 Pferde im Rennstall, davon sind 17 oder 18 zweijährig. Es scheint so, als ob die Besitzer auf den Auktionen in Frankreich und Deutschland sehr gut eingekauft haben, denn die Zweijährigen arbeiten schon ansprechend.

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