Mit Peter Heugl

GaloppOnline.de: Sie waren am Montag auf der Rennbahn in Köln. War es Ihr erster Rennbahnbesuch in diesem Jahr oder sind Sie regelmäßig vor Ort?

Peter Heugl: Nein, das dritte oder vierte Mal. Bis dato war ich auch nur in Köln. Am 3.Juni werde ich nach Frankfurt kommen.

GaloppOnline.de: Wie intensiv ist der Kontakt zu den Kollegen? Sie sind ja auch über Facebook bestens vernetzt.

Peter Heugl: Der Kontakt zu meinen Kollegen hat nach dem Unfall eine ganz besondere Qualität bekommen, die mich in meinem Alltag trägt. Dafür möchte ich mich hier an dieser Stelle ganz besonders bei meinen Kölner Freunden bedanken.

GaloppOnline.de: Fällt es Ihnen noch schwer, Rennen live zu verfolgen oder ist das inzwischen Normalität geworden?

Peter Heugl: Damit hatte ich von Anfang an kein Problem.

GaloppOnline.de: Nach Ihrem Unfall gab es eine Welle der Solidarität im Rennsport. Wie beurteilen Sie die Unterstützung? Ist davon auch heute noch viel zu spüren?

Peter Heugl: Das stimmt, diese unglaubliche Solidarität hat mir die schwerste Zeit meines Lebens erleichtert und immer wieder Mut gemacht, bis zum heutigen Tage.

GaloppOnline.de: Ihre Freundin Nina hat auch in der schweren Zeit stets zu Ihnen gehalten. Wie wichtig ist solch ein Rückhalt?

Peter Heugl: Ohne den Rückhalt meiner Verlobten und der gesamten Familie ist so ein Lebensabschnitt kaum zu bewältigen.

GaloppOnline.de: Wie schwer fällt es Ihnen heute, über die Geschehnisse zu sprechen?

Peter Heugl: Auch hiermit hatte ich nie Schwierigkeiten und habe es meinen Besuchern immer sehr leicht gemacht.

GaloppOnline.de: Wie haben Sie ihr Leben seither umstellen müssen? Betreiben Sie noch Sport?

Peter Heugl: Wollen Sie die kurze Version in 20 Seiten oder die lange mit über 100! Selbstverständlich gehört Sport zu meinem täglichen Leben.

GaloppOnline.de: Gibt es Kontakte zu Harro Remmert oder Peter Gehm, die ebenfalls im Rollstuhl sitzen?

Peter Heugl: Mit beiden habe ich Kontakt. Sie sind mir gute Ratgeber.

GaloppOnline.de: Wie sieht ein normaler Tagesablauf aus?

Peter Heugl: Eigentlich wie bei jedem Menschen, nur im Rollstuhl.

GaloppOnline.de: Wie füllen Sie die nun frei gewordene Zeit aus?

Peter Heugl: Mit Konditions- und Rollstuhltraining. Und ich habe wieder die Freude am Lesen entdeckt. Schön ist es, nach 24 aktiven Jahren das Wochenende mit Freunden und Familie spontan gestalten zu können.

GaloppOnline.de: Verfolgen Sie noch das morgendliche Training?

Peter Heugl: Nein noch nicht, ich möchte aber demnächst wieder regelmäßig die Galopps beobachten.

GaloppOnline.de: Ist der Turf unverändert Ihr Lebensmittelpunkt?

Peter Heugl: Lebensmittelpunkt nicht mehr, aber immer noch ein wichtiger Bestandteil meines Lebens.

GaloppOnline.de: Wie verdrängen Sie depressive Momente?

Peter Heugl: Ich verdränge sie nicht.

GaloppOnline.de: Was sind Ihre Pläne für dieses Jahr?

Peter Heugl: Ein Kurzurlaub mit Andreas Suborics zum Derby in unsere Geburtsstadt nach Wien. Dann diverse Renntage in Deutschland besuchen. Und ich bin noch auf der Suche nach einem Schwimmtrainer und Verein. Nicht zu vergessen der Umzug ins neue Haus.

GaloppOnline.de: Wer gewinnt für Sie das Derby?
Peter Heugl: Mein Tipp ist Scalo – Wheredreamsare – Mulan.

GaloppOnline.de: Käme ein Wechsel ins Trainergeschäft oder als Agent in Frage?

Peter Heugl: Das war für mich nie ein Thema. Weder vor noch nach dem Unfall. Für eine berufliche Neuorientierung brauche ich noch etwas Zeit.

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