Mit K. Schmitt

GaloppOnline.de: Gratulation zum Erfolg, hatten Sie mit einem solchen Ergebnis gerechnet?

Kirsten Schmitt: Herzlichen Dank. Nein, beim besten Willen nicht. Ich habe ja doch schon zahlreiche Versuche unternmommen. Ich glaube, dass meine bestes Ergebnis in all den Jahren ein dritter Rang in einem Wertungslauf war.

GaloppOnline.de: Was bedeutet Ihnen dieser Ehrenpreis?

Kirsten Schmitt: Sehr viel. Die Perlenkette ist das I-Tüpfelchen in meiner Sammlung. Ob das goldene Armband in Hannover, die goldene Weintraube von Hassloch oder das goldene Tabakblatt von Herxheim bzw. das grüne Band der Saar in Lebach. Diese Perlenkette hat mir halt noch gefehlt, wobei ich ja schon einige Anläufe genommen habe in den vergangenen Jahren.

GaloppOnline.de: Wann hatten Sie sich erstmals berechtigte Hoffnungen auf eine vordere Platzierung gemacht?

Kirsten Schmitt: Vorher überhaupt nicht. Nach dem ersten Wertungslauf, dem Rennen mit dem Außenseiter Nightdance Honor, konnte ich mein Glück kaum fassen. Er hat schließlich ganz tolle Kämpferqualitäten an den Tag gelegt. Ich sollte mir im Rennen ein Führpferd suchen, aber mein Pferd war gleich prominent und sehr fleißig. Dass die Nase für uns am Pfosten den Ausschlag gab, war einfach wunderbar, er hat wirklich riesig zurückgekämpft.

Ibn Al nature für Christian Peterschmitt kam am letzten Sonntag schließlich mit dem tiefen Sand bestens zurecht, er hatte uns schon in der Arbeit gefallen. Einziges Fragezeichen war die etwas kurze Distanz, weil er normalerweise auf Distanzen zwischen 2300 bis 2500 Meter zu Hause ist. Dass es zum Gesamtsieg reichte, ist natürlich eine tolle Sache.

GaloppOnline.de: So kann es weitergehen. Im Jahr 2009 haben sie stolze 26 Rennen gewinnen können. Was sind die Gründe?

Kirsten Schmitt: Vor allen Dingen die Unterstützung von Christian von der Recke. Dass ich zu seinem Team gehören darf, macht mich sehr stolz. Die Ritte sind oft chancenreich. Und mit dem Erfolg steigt auch das Selbstvertrauen und die Motivation. Ich kann 52 Kilo reiten. Auch das ist ein großer Vorteil, dass ich über viele Jahre nicht mit dem Gewicht kämpfen musste.

GaloppOnline.de: Sie sind ein sehr bodenständiger Mensch und trotzdem reisen Sie sehr gerne und oft?

Kirsten Schmitt: Hauptberuflich arbeite ich als Rechtsanwaltsgehilfin in Zweibrücken. Ich lebe mit meinem Mann in Lebach, das sind ca. 50 Kilometer von meiner Arbeitsstelle entfernt. Der Südwesten ist sozusagen meine Heimat, hier kennt jeder jeden im Rennsport. Soweit es möglich ist, reite ich beispielsweise in der Mittagspause das ein oder andere Pferd, aber auch nach der Arbeit auf der Rennbahn in Zweibrücken, die übrigens zwei Minuten von meinem Arbeitsplatz entfernt liegt. Es muss übrigens alles gut organisiert sein, wenn es um Reisen geht. Aber wir sind schon ein eingespieltes Team, mein Mann und ich. Das klappt prima.

GaloppOnline.de: Wie sind Sie zum Rennsport gekommen?

Kirsten Schmitt: Eigentlich komme ich aus der Dressur- bzw. dem Springsport. Erste Berührung mit einem Vollblüter hatte ich, als ich als Kind für mein Pony einen Spielgefährten suchte und fand, eben ein Vollblut. Und mich hat die Schnelligkeit halt sehr bald fasziniert. Hier ist die Geschwindigkeit das Maß aller Dinge und nicht wie hin und wieder bei der Dressur der Nasenfaktor. Rennbahnbesuche mit Freunden und der Familie sorgten eben für baldige Begeisterung. Auch Klaus Wilhelm, der zweite Mann meiner Mutter, hat mich stark beeinflusst.

1994 habe ich mit 25 Jahren die Amateurlizenz abgelegt. 1995 ging es bereits richtig los mit dem Vize-Championat. Mittlerweile sind es vier Titel in 1997,2006,2008 und 2009. Dank des Zusammenhaltes im Südwesten habe ich in der Anfangsphase schnell Ritte bekommen, das war enorm wichtig für den Einstieg.

GaloppOnline.de: Gibt es Bahnen, die Sie bevorzugen?

Kirsten Schmitt: Sehr gerne reite ich natürlich zu Hause oder überhaupt auf den Südwest-Bahnen. Ich mag die Sandbahnen, weil man hier besseren Halt hat und nicht abrutscht.

GaloppOnline.de: Bleibt denn noch Zeit für andere Dinge?

Kirsten Schmitt: Also,wenn ich die Beine einmal hochlege, dann lese ich gerne Romane. Oder wenn wir privat einmal Urlaub machen, mag ich es, mit dem Schiff zu verreisen.

GaloppOnline.de: Ihre weiteren Ziele?

Kirsten Schmitt: Ich bin gottseidank von Verletzungen verschont geblieben. Wann alles passt, möchte ich schon weiter vorne mitmischen und dieses Jahr meinen 200. Sieger reiten. Ich glaube, dass dies eine realistische Größe ist.

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