GaloppOnline.de: Werden Nina Celebre und Serienhoehe gemeinsam in den Preis der Winterkönigin gehen?
Karl Jörg:Ich denke nicht, wir zielen auf das Züchterchampionat und da ist es wohl besser, wenn die Stuten getrennte Wege gehen.
GaloppOnline.de:Wie sehen Sie nun die Veranlagung von Rosenreihe? Im Vorfeld zur Diana hieß es meist, sie kann wohl nicht stehen?
Karl Jörg: Rosenreihe hat väterlich, wie mütterlich genug Steherpotential. Ein Pferd das zweijährig über 1600 Meter mit sehr guter Leistung läuft,kommt auch über den Weg.
GaloppOnline.de: Möchten Sie Rosenreihe Ende der Saison in der Wittekindshofer Mutterstutenherde einstellen oder lieber auch 2009 in Training lassen?
Karl Jörg:Realistisch betrachtet muß die Stute in die Zucht. Sie hat den Gipfel des Erfolges erreicht.
GaloppOnline.de: In Wittekindshof ist aus der „R-Familie“ aktuell nur Rosenreihes Mutter Rosengeste vertreten. Da kommt der klassische Erfolg von Rosenreihe wohl genau im richtigen Moment?
Karl Jörg:Es ist schön eine weitere gute Stute der R-Familie zu haben, doch ist die Mutter noch jung und lässt einiges erwarten, da eine Next Desert-Schwester vorhanden ist.
GaloppOnline.de:Der erste Partner von Rosengeste war der in der Zucht noch nicht zu beurteilende Coolmore-Hengst Catcher In The Rye. Warum haben Sie diesen Hengst damals ausgewählt?
Karl Jörg:Das Rezept war Rock of Gibraltar, Danehill X Be my Guest. Da die Mutter sehr hart geprüft war, wollte ich im ersten Jahr kein großes Risiko bezüglich Decktaxe eingehen. Der Hengst hat mir sehr imponiert.
GaloppOnline.de: Weitblick zeigten Sie wohl auch in diesem Frühjahr, als sie für Rosengeste immerhin mit Dylan Thomas einen der prominentesten Neueinstellungen für 2008 buchten. Er kostet rund das zehnfache der Decktaxe wie die von Catcher In The Rye. Nun ist Rosengeste tragend und Mutter einer klassischen Siegerin. Das machte die Sache doch so richtig rund?
Karl Jörg:Da ich ahnte, dass wir aus der Paarung eine sehr gute Stute besitzen, war der logische Schritt die Steigerung für den späteren Markt. Allerdings sind die Coolmore-Leute mit im Boot.
GaloppOnline.de:Sie wählen ohnehin für die Wittekindshofer Stuten Jahr für Jahr gleich mehrere Hengste der Coolmore-Flotte. Sie haben offenbar einen sehr guten Draht dorthin?
Karl Jörg:Die freundschaftlichen Beziehungen zu Michael Andree und die Erfolge seit über 20 Jahren, sprechen für sich. Außerdem stehen in Coolmore wohl die besten Hengste der Welt.
GaloppOnline.de:Oft gehen Sie mit Coolmore auch ein Foal-Sharing ein. Wie waren da bislang die Erfahrungen?
Karl Jörg:Die enorme Preisentwicklung und die stark verbesserte Stutenqualität haben mich zu diesem Schritt bewegt, um das finanzielle Risiko zu minimieren. Bisher sind die Deals für beide Seiten zufriedenstellend gewesen. Foalsharing begann für mich in Deutschland mit Königsstuhl-Mandelbaum.
GaloppOnline.de:Wie sieht die Praxis bei der Verteilung der Wittekindshofer Jährlinge im Herbst in die Rennställe aus?
Karl Jörg:Natürlich hat Peter Schiergen erste Wahl. Mario Hofer und Andreas Wöhler werden auch berücksichtigt.
GaloppOnline.de:Zur aktuellen Saison. Wie fällt die aktuelle Bilanz für Wittekindshof aus züchterischer Sicht in dieser Saison aus?
Karl Jörg:Zur Zeit Platz zwei in der Statistik, wir versuchen natürlich das dritte Züchter-Championat für Wittekindshof zu gewinnen.