GaloppOnline.de: Terry, es läuft bei Ihnen wie am Schnürchen im neuen Engagement bei Uwe Ostmann. Oriental Tiger, Lian Kay, Axxos und wieder Oriental Tiger. Das muss doch Balsam auf die Wunden sein, nach dieser schlimmen Verletzung im vergangenen Jahr in Frankfurt.
Terry Hellier: Die Verletzung war gestern, das war und ist für mich überhaupt kein Thema mehr. Ja, das stimmt, es klappt wirklich ganz hervorragend. Ich bin mit der momentanen Situation sehr zufrieden. So kann es ruhig weitergehen. Auch der Ritt von Axxos kam zustande, weil Andrasch Starke ja mit Quijano in Hongkong weilte. Und für Axxos Besitzer habe ich ja im vergangenen Jahr den Preis der Winterkönigin gewonnen. Da passte diesmal auch wieder alles.
GaloppOnline.de: Bei all den Erfolgen, die Sie in Ihrer langen Karriere errungen haben, was war ihr schönster?
Terry Hellier: Man möchte ja keinem weh tun, aber die Ritte auf Tiger Hill waren schon etwas besonderes, daneben gehört auch Martessas Laufen in Paris dazu. Das wird wird immer einen besonderen Stellenwert in meinem Leben haben.
GaloppOnline.de: Und Oriental Tiger? Das Laufen in Köln. Rennbahnkommentator Manfred Chapman brachte seine ganze Euphorie und Hochachtung vor Ihrem Ritt mit in die Reportage ein. Erst gehen sie auf Längen weg. Dann beobachten Sie Ihre Gegnerschaft, lassen sie im Schlußbogen wieder herankommen, um dann auf der Zielgeraden wieder abzuspringen. War das so geplant?
Terry Hellier: Ich hatte das Gefühl, das Chappie gleich über die Brüstung fliegt (schmunzelnd). Das Pferd kann ja jede Menge galoppieren. Ich wollte es ihm so angenehm wie möglich machen, hab ihn das so machen lassen wie er es wollte, im Bogen schnaufte OT nochmal richtig durch, dann hat er nach Aufforderung noch einmal wunderbar durchgezogen. Perfekt.
GaloppOnline.de: Hat Terry Hellier mit 42 noch Ziele?
Terry Hellier: Nein, keine. Ich hab in meiner Karriere soviel erlebt, da genießt man den Moment. Ach ja, letzter zu sein, viele Längen hinter dem Feld macht einfach überhaupt keinen Spaß…
GaloppOnline.de: Was macht ein Rennreiter, wenn er nicht unter Adrenalin steht? Reiten Sie auch in der Freizeit?
Terry Hellier: Gott bewahre. Ich genieße z.B. im Urlaub Gran Canaria und freue mich dann einfach nur auf das Relaxen.
GaloppOnline.de: Was mögen Sie überhaupt nicht?
Terry Hellier: Leute, die mir nicht ins Gesicht sagen, was Sie denken. Falschheit. Das direkte Wort ist immer das beste.
GaloppOnline.de: Wie kamen Sie zum Rennreiten? Wer hat sie am meisten geprägt bzw. wen schätzen im Rennsport ganz besonders?
Terry Hellier: Ich bin bekanntlich Engländer, wuchs in London auf, war als Jugendlicher ein kleiner und leichter Typ, mein Vater tat sein übriges dazu. Tja dann die Lehre bei Heinz Jentzsch. In Deutschland gab es viele Stationen, Jupp Kappel, Uwe Stoltefuß, Hans Blume, Peter Schiergen, Schlenderhan, jede Zeit hat etwas zum Erfahrungsschatz beigetragen, von meinem ersten Sieg auf Steuben bis hin zum Erfolg am Sonntag auf Oriental Tiger, da möchte ich nichts herausheben. Auf Ihre letzte Frage bezogen sage ich Baron von Ullmann.