Mit S. Pasquier

Der Prix de l’Arc der Triomphe 2006 hat das Leben von Stephane Pasquier komplett auf den Kopf gestellt. Seit dem Sieg auf Rail Link ist der 29jährige die Karriereleiter steil nach oben geklettert. Der Mann, der vor dem Arc-Erfolg von Rail Link mit Westerner in 2004 gerade einmal ein einziges Gruppe I-Rennen gewonnen hatte, hat sich in diesem Jahr an der Seite von Startrainer Andre Fabre etabliert. Fabres erste Wahl ist nicht mehr Christophe Soumillon, sondern Stephane Pasquier. Dieser ist seit Mai auch Stalljockey für alle Khalid Abdullah-Pferde in Frankreich. Auf Manduro ist Stephane Pasquier noch ungeschlagen, steigt am Sonntag zum sechsten Mal in den Sattel des Ullmann-Pferdes.

GaloppOnline: Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Manduro beschreiben?

Pasquier: Als Auszubildender hast Du immer den Traum, dass es ein Pferd geben wird, das nur mit Dir und keinem anderen Jockey gewinnt. Dieser Traum ist mit Manduro wahr geworden. Vielleicht sind wir zwei einfach nur eine gute Mischung. Ich bin auf Manduro noch ungeschlagen und ich habe auf ihm einfach das Gefühl der Unbesiegbarkeit, das ist ein ganz spezielles Gefühl.

GaloppOnline: Was machen Sie auf Manduro denn anders als ihre Vorgänger?

Pasquier: Nichts. Ich glaube nicht, dass ich etwas anders mache als die Jockeys, die ihn vor mir geritten haben. Ich war bei meinen Ritten auf Manduro nur der Pilot eines großartigen Pferdes, das perfekt trainiert worden ist und in absolutem Top-Zustand in die jeweiligen Rennen ging. Manduro ist in diesem Jahr sicher ein außergewöhnliches Pferd, war das aber sicher auch schon letzte Saison. Da hat er mehrfach Pech gehabt und war oft nur knapp geschlagen.

GaloppOnline: Baron von Ullmann sagt, Sie und Manduro sind eine wie im Himmel geschlossene Ehe.

Pasquier: Manchmal hat man als Jockey eine besondere Beziehung zu einem Pferd, wo einfach alles bei jedem Mal funktioniert. Und bis jetzt war das genau so eine Beziehung mit Manduro. Diese Beziehung dauert nur jeweils zwei Minuten in jedem Rennen. Mit Manduro waren diese Minuten aber jedes Mal fantastisch.

GaloppOnline: Sie sind Stalljockey für Khalid Abdullah. Was passiert, wenn er auch einen Arc-Starter hat?

Pasquier: Für mich sind Manduro und Zambezi Sun beides Arc-Pferde. Wenn Zambezi Sun im Arc startet, werde ich ihn natürlich auch reiten. Und das wird auch ein großes Vergnügen sein, auch er ist ein tolles Pferd.

GaloppOnline: Sie haben eine sensationelle Karriere innerhalb kürzester Zeit hingelegt. Was hat Sie zu einem solch starken Jockey gemacht?

Pasquier: Ich habe all die Qualitäten von Soumillon und Peslier genommen und bin eine Mischung aus diesen zwei Jockeys. Deswegen habe ich auch keine Angst vor den beiden, auch wenn ich sie natürlich sehr respektiere.

GaloppOnline: Manche sagen Ihnen eine gewisse Arroganz nach. Ist das unfair?

Pasquier: Wenn Leute glauben, ich sei zu selbstbewusst und arrogant, haben sie das falsche Bild von mir. Ich bin nicht arrogant, aber wenn sich Deine Erfolge mehren, musst Du Dich selbst einfach schützen. Deswegen bin ich halt manchmal ein wenig verschlossener.

GaloppOnline: Wie ist es, für Andre Fabre zu arbeiten?

Pasquier: Die besten Jockeys dieser Welt wollen für Andre Fabre reiten. Er ist einer der besten Trainer, die es überhaupt gibt, einfach außergewöhnlich. Ich höre genau zu, was er über die Pferde sagt und versuche, alle Anweisungen dann genau so umzusetzen.

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