Mit A. Suborics

GaloppOnline.de: Sie sind etwas überraschend neuer Stalljockey bei Werner Baltromei, wie ist es dazu gekommen?

Andreas Suborics:Werner hat mich schon vor einiger Zeit gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte öfter unter der Woche in Frankreich für ihn in den Sattel zu steigen. Als er dann in Baden-Baden von meiner Trennung vom Hofer-Stall gehört hat, ist er und einer seiner größten Besitzer an mich herangetreten und hat mich gefragt ob ich vorstellen könnte, als Stalljockey bei ihm anzufangen.

GaloppOnline.de: Und dann sind Sie sich auch prompt einig geworden?

Andreas Suborics: Ja, das ging eigentlich alles relativ flott. Am Samstagabend waren wir in Baden-Baden Essen und haben uns über ein mögliches Model unterhalten. Ich habe direkt durchklingen lassen, dass ich sehr interessiert bin. Am Montagmorgen hat mich Werner dann angerufen und mir gesagt, dass seine Besitzer damit einverstanden sind. Es ging also alles schnell über die Bühne.

GaloppOnline.de: Es ist aber doch eher eine Überraschung und ein Schritt mit dem nur wenige gerechnet hatten.

Andreas Suborics: Ja, das stimmt. Es gibt sicher viele, die meine Beweggründe nicht direkt nachvollziehen können. Man sollte aber nicht vergessen, dass der Baltromei-Stall in sehr schwierigen Zeiten im deutschen Rennsport eine tolle Entwicklung hingelegt hat und nach wie vor macht. Sowohl die Besitzer- als auch Pferdestruktur ist besser denn je und ich bekomme durch ihn zudem die Chance in Frankreich so richtig Fuß zu fassen.

GaloppOnline.de: Wie wichtig ist Ihnen das Reiten in Frankreich denn?

Andreas Suborics: Ich finde den französischen Rennsport nach wie vor den schönsten in ganz Europa. Dort nun vermehrt in den Sattel zu steigen, ist natürlich eine klasse Sache. Da wir in Deutschland unter der Woche kaum Rennen haben, ist es schwer, entsprechendes Geld zu verdienen. Es ist also sowohl aus sportlicher als auch finanzieller Sicht eine gute Sache, so oft in Frankreich in den Sattel steigen zu können.

GaloppOnline.de: Sie treten dort aber natürlich gegen eine weitaus breitere Spitzengruppe von Topjockeys an, müssen zudem in den Fußstapfen des erfolgreichen Dominique Boeuf treten. Trauen Sie sich das zu?

Andreas Suborics: Ich traue es mir durchaus zu gegen Top-Reiter wie Soumillon oder Pasquier zu bestehen. Ich habe in Frankreich bereits zwei Gruppe I-Rennen gewonnen und bei meinen wenigen Einsätzen dort ohnehin einen guten Schnitt. Ich habe für meine Einsätze in Frankreich eigentlich durch die Bank ordentliche Kritiken erhalten und die Art, wie französische Rennen gelaufen werden, liegt mir. Ich freue mich also auf diese Herausforderung, zumal man durch viele Ritte in Frankreich ja kaum schlechter wird, sondern seine Reitweise noch einmal verbessert.

GaloppOnline.de: Haben Sie bereits gute Kontakte in Frankreich?

Andreas Suborics: Ich kenne natürlich schon einige Leute, möchte mir durch diesen Job und die hoffentlich damit verbundenen Erfolge in Frankreich noch einmal einen ganz anderen Namen. In der Jockeystube bin ich aber sicher kein Unbekannter. Ich bin sehr gut mit Olivier Peslier und Christophe Lemaire befreundet, habe mit beiden einige Zeit in Japan verbracht und freue mich darauf, nun öfter gegen sie zu reiten.

GaloppOnline.de: Wie lange geht der Vertrag und wann beginnt die Zusammenarbeit?

Andreas Suborics: Ich werde bereits am Freitag bei ihm in der Arbeit reiten. Da ich am 20. Oktober bereits in Japan bin und Werner eine Absprache mit Dominique Boeuf hat, werde ich in diesem Jahr in erster Linie seine Pferde in Deutschland reiten. Ab 2008 habe ich dann sowohl für Deutschland als auch für Frankreich den ersten Ruf. Wir haben uns zunächst auf eine Zusammenarbeit für ein Jahr entschieden und schauen dann, wie es weitergeht.

GaloppOnline.de: Werden Sie noch einen zweiten Ruf vergeben?

Andreas Suborics: Ja, das habe ich aktuell auf jeden Fall vor. In dieser Richtung sind auch schon einige an mich herangetreten und es gibt interessante Optionen. Eine Entscheidung wird da aber sicher erst in ein paar Wochen fallen. Vergeben will ich den zweiten Ruf auf jeden Fall, da unser Stall ja vermehrt Pferde in Frankreich im Einsatz hat und ich so am Wochenende hier in Deutschland mit Sicherheit auch in besseren Rennen zur Verfügung stehen werde.

GaloppOnline.de:Haben Sie nach der Trennung von Mario Hofer mit dem Gedanken gespielt, wieder zurück zu Baron von Ullmann und Schlenderhan zu gehen?

Andreas Suborics: Ich hatte bekanntlich meine erfolgreichsten Jahre während meiner Zeit für die Familie von Ullmann. Wir haben tollen Rennen zusammen gewonnen und ich wäre auch sicher nicht abgeneigt gewesen, wieder für die Familie zu reiten. Ein Fußballer ist nie abgeneigt für den FC Bayern zu spielen und ein Jockey nicht, für Schlenderhan zu reiten. Es hat in dieser Hinsicht aber kein Gespräch stattgefunden.

GaloppOnline.de: Wie ist das Verhältnis zu Mario Hofer nach der Trennung?

Andreas Suborics: Aktuell gibt es kein Verhältnis zu Mario Hofer. Ich habe aber nach wie vor noch guten Kontakt zu einigen seiner Besitzer und werde mit Sicherheit im nächsten Jahr wenn ich frei bin für den einen oder anderen auch wieder in den Sattel steigen.

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