GaloppOnline.de: Sie sind furios ins Rennjahr gestartet, kommt das für Sie überraschend?
Jiri Palik: Der Winter war sehr gut, Urlaub habe ich nicht gemacht, wie ich überhaupt schon lange keine Ferien mehr gemacht habe. Meetings, wie in Baden-Baden, sind für mich wie Urlaub.
GaloppOnline.de: Gerade mit Angelika Glodde bilden Sie ein schlagkräftiges Team. Wie kam es dazu?
Jiri Palik: Seit zwei Jahren reite ich für sie, wir verstehen uns sehr gut. Wenn man dann guten Erfolg hat, bleibt man gerne weiter zusammen. Das alles läuft bestens, ohne feste Verpflichtung.
GaloppOnline.de: Wird auf den Bahnen im Osten anders geritten als beispielsweise in Nordrhein-Westfalen?
Jiri Palik: Ein großer Unterschied ist nicht festzustellen, außer dass sie manchmal etwas rutschiger sind und man etwas vorsichtiger reiten muss. Es herrscht in der Regel von Anfang an viel Tempo.
GaloppOnline.de: Wieviele Kilometer legen Sie jedes Jahr zurück?
Jiri Palik: Fast jede Woche sind es tausend Kilometer, im Jahr dürften so 50.000 Kilometer zusammenkommen. Mir macht das nichts aus, insbesondere wenn wir mit mehreren Kollegen fahren. Dann können wir uns abwechseln, uns die ganze Sache macht mehr Spaß. Alleine würden einem solche Touren doch zuviel werden.
GaloppOnline.de: Haben Sie ein bestimmtes Saisonziel?
Jiri Palik: Ich hoffe, dass es weiter so läuft. Gerne würde ich unter die Top 5 kommen. Wenn es unter die ersten Zehn reichen würde, wäre ich zufrieden. Die Hauptsache ist, gesund zu bleiben.
GaloppOnline.de: Wie haben Sie den Job bei Schlenderhan bekommen?
Jiri Palik: Ich kam gerade aus Macau zurück und hatte keinen Job, da fragte mich Paul Harley, ob ich für das Gestüt Schlenderhan arbeiten wollte. Dann habe ich die Pferde bei Peter Schiergen geritten, bin dann Ende des vergangenen Jahres mit den Pferden rübergezogen zur neuen Trainingsanlage. Es ist jetzt mein drittes Jahr für Schlenderhan.
GaloppOnline.de: Wie ist Ihr genauer Status?
Jiri Palik: Ich bin Arbeitsreiter. Wir haben eine gute Mannschaft, verstehen uns alle sehr gut, die Arbeit macht Riesenspaß.
GaloppOnline.de: Wie gefällt Ihnen die neue Anlage?
Jiri Palik: Sie ist wunderbar. Vor allem die Sandbahn ist ausgezeichnet, die Ställe sehr schön. Man kann hier Pferde bestens vorbereiten.
GaloppOnline.de: Welche Cracks haben Sie schon in der Arbeit egritten?
Jiri Palik: Arcadio, das ist mein absolutes Top-Pferd, auch Allanit, von dem ich eine hohe Meinung habe. Ein sehr gutes Pferd ist Aviso, aber auch ein paar nette Zweijährige habe ich schon geritten. Ich bekomme nach Absprache auch im Rennen meine Chance.
GaloppOnline.de: Wie schätzen Sie den neuen Trainer Jens Hirschberger ein?
Jiri Palik: Er ist ganz ruhig, mit ihm kann man sehr gut zusammenarbeiten. Er macht seine Arbeit bestens.
GaloppOnline.de: Wie läuft denn ein normaler Tag bei Ihnen ab?
Jiri Palik: Ich stehe um 5.30 Uhr auf, gehe anschließend zur Arbeit, bereite die Pferde vor. Wenn ich nach Hause komme, kümmere ich mich um meine Familie, insbesondere um unseren Sohn, ruhe mich später etwas aus. An einigen Tagen treibe ich Sport, jogge und fahre mit dem Rad. So kann ich 54 Kilo reiten, ohne eigentlich sehr viel dafür tun zu müssen. Mein Gewicht habe ich im Griff.
GaloppOnline.de: Können Sie sich vorstellen, später einmal als Trainer zu arbeiten?
Jiri Palik: Bis dahin vergeht noch viel Zeit, das ist absolut offen. Ich will so lange reiten, wie es geht. Für dieses Jahr plane ich auch einen Urlaub, auch wenn ich das schon lange vorhabe. Ein bis zwei Wochen würde ich gerne einmal verreisen.