Mit Markus Kolb

Zwei Championate (2005 und 2006) in der Schweiz stehen auf seinem Konto. Im vergangenen Jahr landete er mit Wonderful Day bei einem gastspiel in München für Trainerin Conny Brandstätter in einem der Riemer Criterien einen vollen Erfolg. Beim St. Moritz-Meeting 2007 avancierte er zum erfolgreichsten Jockey. Dennoch ist Markus Kolb in Deutschland noch ein ziemlicher Unbekannter.

Vor wenigen Tagen (am 10. April) trat der Jockey seinen neuen Job bei Werner Baltromei in Mülheim an. Dauerhaft möchte der Schweizer seine Zelte bei uns nun aufschlagen. GaloppOnline.de sprach mit dem 28-jährigen Markus Kolb, dem am vergangenen Sonntag in Krefeld auf Boromir im Ausgleich II aus dem Stall von Ira Ferentschak gleich ein versprechender Start gelang. Es war der 60. Sieg der bisherigen Karriere des Jockeys, der gemeinsam mit seiner Freundin in Hattingen (rund 30 Minuten von Mülheim entfernt) lebt.

GaloppOnline.de: Wie ist Ihr Wechsel nach Deutschland zustandegekommen?

Markus Kolb: Ich kenne Werner Baltromei schon seit zwei Jahren, habe für ihn auch schon in Cagnes-sur-mer ausgeritten. Er hat mich schon früher gefragt, ob ich gerne zu ihm kommen wolle. Im vergangenen Jahr habe ich ihm noch abgesagt, wollte meinen Titel in der Schweiz verteidigen. Jetzt gab es mit meinem früheren Trainer etwas Streit. Ich wollte zwar auf jeden Fall nach Deutschland, aber der Zeitpunkt war nun schon etwas früher.

GaloppOnline.de: Sie waren schon einmal in Deutschland, bei Christian von der Recke, als Hindernisjockey beschäftigt. Weshalb sind Sie damals wieder in Ihre Heimat zurückgekehrt?

Markus Kolb: Damals ging es hauptsächlich darum, etwas dazuzulernen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass der Hindernissport nicht mein Business ist. Allein schon von meinem Gewicht passe ich besser auf die Flachbahn. Deshalb bin ich nach dem Gastspiel bei Christian von der Recke 2003 wieder in die Schweiz gegangen.

GaloppOnline.de: Bei ihrem jüngsten Trainer Miroslav Weiss hatten Sie zahlreiche Erfolge. Warum haben Sie dann bei ihm gekündigt?

Markus Kolb: Es ging einfach nicht mehr so gut zusammen. 2006 hatten wir eine Super-Saison und große Rennen gewonnen. Noch in St. Moritz habe ich für Miro Weiss alle Pferde geritten, habe zwei Siege geschafft und war immer im Geld, so dass ich erfolgreichster Jockey im Engadin wurde.

GaloppOnline.de: Wie sind Ihre Perspektiven am Baltromei-Stall?

Markus Kolb: Wichtig ist für mich, dass ich weiter dazulerne. Ich möchte eine gute Saison hinlegen. Letztlich entscheidet der Trainer, wen ich reiten darf. Werner Baltromei hilft mir übrigens sehr, auch an fremde Ritte zu kommen. Die Trainingsmöglichkeiten in Mülheim sind viel besser als in der Schweiz.

GaloppOnline.de: Werden Sie auch in Frankreich eingesetzt?

Markus Kolb: Nein, nur in Deutschland. In Frankreich bucht der Trainer ja Dominique Boeuf und Johan Victoire.

GaloppOnline.de: Wer übernimmt Ihr Management?

Markus Kolb: Das mache ich alles selbst, doch kann es sein, dass ich mir jemanden zulege, der das Management übernimmt. Bislang ist es noch schwierig, Fremdritte zu erhalten, die Leute kennen mich noch nicht so. Conny Brandstätter hat mich zum beispiel bereits angerufen, und für Markus Klug habe ich in der Schweiz ja auch schon Sieger geritten.

GaloppOnline.de: Wie sieht es mit Ihrem Gewicht aus?

Markus Kolb: Zur Zeit kann ich 51,5 Kilo reiten, möchte aber 51 Kilo in den Sattel bringen. Natürlich muss ich auf meine Ernährung achten. Fitnessprogramm gehört dazu. Große Probleme habe ich aber nicht. Wenn ich normal esse, wiege ich bei einer Körpergröße von knapp unter 1,60 Meter 52 Kilo. Ich mache viel Sport, vor allem Joggen.

GaloppOnline.de: Was ist Ihre ganz persönliche Stärke? Wo müssen Sie sich noch verbessern?

Markus Kolb: Sehr gerne reite ich auf Warten, komme mit Speedpferden gut klar. Noch besser muss ich im Finish, bei der Taktik und in meiner Haltung im Rennen werden.

GaloppOnline.de: Was ist Ihr Saisonziel?

Markus Kolb: So viele Siege wie möglich, denn ich möchte länger hier in Deutschland bleiben. In Krefeld gelang mir bei fünf Ritten schon ein Erfolg.

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