GaloppOnline.de: Was sagen Sie zum bisherigen Verlauf der Saison 2006?
Torsten Mundry: Angesichts der Tatsache, dass ich erst im April in die Ereignisse eingegriffen und bis heute zwölf Rennen gewonnen habe, bin ich mit dem Verlauf allemal zufrieden. Immerhin stehe ich mit dieser Zahl in der Top-Ten-Liste der Jockeys.
GaloppOnline.de: Dann sind zwölf Siege also als gutes Resultat zu betrachten?
Torsten Mundry: Aus meiner Sicht schon. Schließlich gilt es zu bedenken, dass zahlreiche Renntage ausgefallen sind. Dann kann sich eine derartige Zahl zum jetzigen Zeitpunkt durchaus sehen lassen.
GaloppOnline.de: Nun ist mit Baden-Baden das erste Meeting gestartet. Im Vorjahr waren zehn Siege herausgesprungen. Was ist diesmal zu erwarten?
Torsten Mundry: Es stimmt, bei Meetings habe ich in den letzten Jahren immer erfolgreich abgeschnitten. Ich glaube, dass dieser Trend auch in 2006 fortgesetzt wird und ich in der Endabrechung unter den ersten Drei stehen werde.
GaloppOnline.de: Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit dem Frühjahrs-Meeting 2006?
Torsten Mundry: Ich bin optimistisch, reite nicht nur chancenreiche Pferde aus unserem Stall, sondern auch aus anderen Quartieren.
GaloppOnline.de: Tippen wir richtig, wenn wir vor allem an den Stall von Hans-Jügren Gröschel denken?
Torsten Mundry: Das ist richtig. Die Gröschel-Pferde sind ohne Zweifel im Kommen. Es ist auch nicht neu, dass der Trainer genau zu den Großereignissen groß auftrumpft. Aber auch die Vertreter unseres Stalles sind inzwischen so weit, dass einiges zu erwarten ist. Mit Pferden dieser beiden Trainern hat man fast schon die halbe Miete gewonnen.
GaloppOnline.de: Wo sehen Sie Ihre besten Chancen?
Torsten Mundry: Eigentlich in der Breite, das heißt sowohl in den Handicaps als auch in den Sieglosen-Rennen oder Listen- bzw. Gruppe-Rennen. Leider hat sich der Spitzenmeiler König Turf eine Verletzung zugezogen, das Aushängeschild für Trainer Christian Sprengel, das in der Badener Meile mit besten Chancen angetreten wäre. Das ist ein schwerer Schlag nicht nur für den Trainer, sondern für den gesamten Trainingsort Hannover, der bekanntlich nicht über eine Vielzahl derartiger Kracher verfügt.
GaloppOnline.de: Kann man Sie als Meetings-Jockey bezeichnen?
Torsten Mundry: Es ist in den letzten Jahren kaum ein Meeting vergangen, wo ich keinen Erfolg gehabt habe. Ich liebe das Rennreiten gerade zu diesen Gelegenheiten, weil hier der Wettkampfcharakter besonders zu Trage tritt und man es tagtäglich mit der Spitzenklasse zu tun. Auf den Hauptbahnen kommt es verstärkt zu Treffen von Klassepferden unter Klassereitern, was sich dann auch in sauberen Rennverläufen niederschlägt, während man anderenorts in Rennen mit weniger oder wenig routinierten Kollegen schon die ein oder andere Überraschung in puncto Rennverlauf erleben kann..
GaloppOnline.de: Ein Wort zu Ihrer Gesundheit. Wie fühlen Sie sich?
Torsten Mundry: Ich habe die Folgen der Meniskus-OP im Februar bestens überstanden, fühle mich ausgezeichnet und verfüge jetzt über die alte Fitness. Es bedurfte allerdings auch eine Menge Arbeit, um wieder dorthin zu kommen.
GaloppOnline.de: Also sind Sie so richtig heiß?
Torsten Mundry: Das kann man so sagen. Die Sonne ist rausgekommen und inzwischen laufen auch immer mehr Klassepferde, mit denen automatisch auch immer besserer Sport geboten wird. Leider fehlen die Zuschauer und Umsätze.
GaloppOnline.de: Noch ein Wort zu Ihrem Stall. Wer tritt dort die Nachfolge von Anna Monda an?
Torsten Mundry: Es wird schwer werden, die Lücke, die sie hinterlassen hat, auszufüllen. Die Stute war halt ein Aushängeschild für unseren Stall. Wir müssen ihren Verlust über die Breite unserer Pferde abfangen. Bei den Dreijährigen sind Saddex und Solitaire ebenso Hoffnungen wie Sexy Lady oder Wurfscheibe bei den Stuten.
GaloppOnline.de: Was trauen Sie der Ravensbergerin 2006 zu?
Torsten Mundry: Sie wird bei den Vierjährigen eine herausragende Rolle spielen, wie sie bislang ja eigentlich auch nie enttäuscht hat. Wir peilen mit ihr eine Aufgabe für vierjährige Stuten im Ausland an. Sie ist stärker geworden und lässt sich auch besser als im letzten Jahr arbeiten.