GALOPPONLINE.DE: Es hätten theoretisch auch acht Siege sein können am letzten Sonntag. Einen Ritt haben Sie in München kurzfristig noch abgesagt.
Andreas Suborics: 53,5 Kilo hätte ich auswiegen müssen, ich hatte ihn nicht angenommen, musste noch einmal in die Sauna, um für Manduro ein paar hundert Gramm zu machen. Realisiert habe ich das alles erst, als ich mit dem letzten Pferd gewonnen hatte.
GALOPPONLINE.DE: Hatten Sie im Vorfeld des Renntages an eine solche Serie gedacht?
Andreas Suborics: Nein, da muss schon alles zusammenpassen. Sicher, Karavel und Manduro, das waren vor dem Zug die Sieger aus unserem Stall, bei Toylsome waren schon gute Pferde drin, da war gar nicht so klar, dass er gewinnt. Zoran, den hatte ich schon vorher einmal geritten, da wusste ich, der kann einen Ausgleich III. Doch die anderen? Mit dem Sieg im letzten Rennen habe ich überhaupt nicht gerechnet, da war schließlich ein anderer Favorit. Manchmal fährst Du auf die Bahn und denkst, vier, fünf Treffer, die sind schon möglich und dann bist Du froh, wenn Du eins gewinnst.
GALOPPONLINE.DE: Nach der Verletzung haben Sie nun endgültig wieder Fuß gefasst. Haben Sie damit gerechnet, dass das alles so reibungslos klappt?
Andreas Suborics: Es hat mich schon gewundert, wie schnell ich wieder den Mumm gefunden habe, gegen viele Leute, die das nicht geglaubt haben. Morgens brauche ich schon ein paar Minuten, bis ich mich sortiert habe. Zweimal in der Woche gehe ich zum Osteopathen. Es wäre vielleicht nicht so günstig, wenn ich demnächst wieder auf den Rücken fallen würde.
GALOPPONLINE.DE: Sie nehmen aber im Moment, nicht wie früher, nicht jeden Ritt an?
Andreas Suborics: Nein, auf Punktejagd bin ich nicht. Wenn es um das Championat gehen würde, wäre ich am Samstag sicher nach Halle gefahren, aber das bringt es im Moment nicht. Nächstes Jahr ist so etwas wieder drin, wenn ich die Chance hätte, wieder Meister zu werden.
GALOPPONLINE.DE: Sind Sie zufrieden, so wie es jetzt läuft?
Andreas Suborics: Im Krankenhaus war es mein Ziel, wieder Rennen zu reiten. Jetzt reite ich nicht nur Rennen, ich gewinne sie auch und sogar viele und wichtige. Was will ich mehr?
GALOPPONLINE.DE: Reiten Sie im Winter wieder in Asien?
Andreas Suborics: Zu achtzig Prozent gehe ich im Winter wieder nach Japan. Auch aus Australien gab es ein Angebot, doch das soll ein hartes Pflaster sein.
GALOPPONLINE.DE: Steht man als Schlenderhan/Ullmann-Jockey unter einem besonderen Druck?
Andreas Suborics: In unserem Rennstall beurteilen halt mehrere Leute die jeweiligen Ritte, damit muss man leben.
GALOPPONLINE.DE: Werden Sie irgendwann einmal nach Wien zurückkehren?
Andreas Suborics: Das ist geplant, aber das kann noch dauern, mit dem Rennreiten bin ich noch lange nicht fertig.