Mit Frank Joyeux

GaloppOnline.de: Wie ist die Resonanz auf die drei Renntage?

Joyeux: Wir haben ein sehr ordentliches Nennungsergebnis. Für die großen Rennen ist am 18. Oktober noch einmal Streichungstermin. Wir sehen dem Meeting ganz optimistisch entgegen. Ich glaube auch, dass wir sehr internationale Rennen präsentieren können. Die Internationalität wird ferner dadurch dokumentiert, dass das jährliche Treffen der europäischen Rennbahnärzte in dieser Zeit in Baden-Baden stattfindet. Sogar die Japaner schicken eine kleine Delegation.

GaloppOnline.de: Wie läuft der Kartenverkauf? Lässt sich eine Prognose abgeben in Sachen Zuschaueraufkommen?

Joyeux: Der Kartenverkauf läuft ganz okay. Natürlich kann man das Sales & Racing Festival nicht mit unseren beiden anderen Meetings vergleichen. Der Maurice Lacroix-Club, die eigentliche Sponsorenebene, ist jetzt auch für die Champions´ Club-Kunden geöffnet, da dieser Bereich geschlossen bleibt. Er wird vollständig belegt sein. Man sollte sich auch sputen, um noch Karten für das Badener Club Restaurant zu bekommen, das fast komplett voll ist.

Bei der Wein- und Schwarzwaldterrasse bewegt sich der Vorverkauf in dem erwarteten Rahmen. Da wir keinen Vergleich haben, auch in Sachen Umsatz, ist das Ganze ungemein spannend. Ein drittes Meeting muss sich etablieren, ist natürlich noch nicht so im Bewusstsein der Leute drin. Zum letzten Mal gab es hier 1891 Rennen im Oktober, das waren zwei bis drei Tage Hindernisrennen.

GaloppOnline.de: Ende Oktober kann es schon sehr kalt und herbstlich sein. Wie wollen Sie die Leute trotzdem anlocken?

Joyeux: Viel wird natürlich von der Witterung abhängen. Aber selbst wenn es regnet, bekommen wir rund zehntausend Leute trocken unter. Auch das Rennbahnfrühstück wird es im Übrigen geben, allerdings nicht im Freien, sondern im Badener Club Restaurant.

GaloppOnline.de: Was für ein Rahmenprogramm erwartet die Besucher in der Stadt?

Joyeux: Man kann alles wunderbar kombinieren. Zum einen natürlich die Rennen und die Auktion, die ja bereits am Donnerstag startet und am Freitag nach den Rennen fortgesetzt wird. Das ist ein Novum, das es sonst nur in Deauville oder in Newmarket gibt. Und in Baden-Baden kann man zur Zeit kulturell jede Menge erleben. Am Samstag wird die Sammlung Frieder Burda im neuen Museumsbau des amerikanischen Star-Architekten Richard Myer eröffnet. Im Festspielhaus gastiert das Ballett-Ensemble John Neumeier. Das Theater offeriert ein sehr schönes neues Programm, und viele Weinfeste steigen in der Region. In dieser Kombination bekommt man das sonst kaum irgendwo geboten.

GaloppOnline.de: Sie haben sportlich ja auch richtig aufgerüstet.

Joyeux: Der Sport wird toll. Drei Gruppe-Rennen an einem Tag wie dem Sonntag gibt es sonst in Deutschland nicht. Wir haben jetzt den Samstag noch ein gutes Stück aufgewertet, können neben dem BBAG Auktionsrennen auch das auf diesen Tag vorgezogene Hauptjagdrennen der Vierjährigen anbieten. Allein schon das Duell zwischen Pocci und Fiepes Shuffle verspricht einen großen Reiz.

GaloppOnline.de: Mammutkarten wie bei der Großen Woche werden wegen der frühen Dunkelheit aber kaum noch möglich sein.

Joyeux: Wir wollen pro Tag mindestens acht Rennen veranstalten, eine Teilung wird es wegen der großen Resonanz sicher geben. Viel mehr geht tatsächlich nicht. Veranstaltungsbeginn ist um 12.30 Uhr, der erste Start voraussichtlich um 13 Uhr. Die Zeitabstände sind ähnlich wie bei den anderen Rennwochen, aber da sind wir beweglich.

GaloppOnline.de: Bleibt es beim Grundeinsatz in der Dreierwette von 1,50 Euro?

Joyeux: Wir werden den Grundeinsatz in dieser Wettart auf einen Euro zurückfahren. Die Entwicklung bei den Pilotprojekten in Bremen und Hannover haben wir aufmerksam verfolgt und glauben, dass diese Maßnahme eine stimulierende Wirkung auf die Kombinationswette hat. Gewisse Indikatoren sprechen dafür. Es verbessert auch die Transparenz. Und man kann die Quote besser ausrechnen. Dazu werden die gleichen Scheine verwendet. Wenn man keines der Einsatzfelder markiert, beträgt der Einsatz automatisch einen Euro.

GaloppOnline.de: Wird das Sales & Racing Festival auch im Fernsehen gezeigt?

Joyeux: Das Medienaufkommen ist gut, natürlich kann man das aber nicht mit den zwei anderen Meetings vergleichen. Am Samstag wird eine längere Geschichte im Dritten Programm des SWR laufen. Unsere Rennen sind der Schwerpunkt in der neuen Sportsendung von 17 bis 18 Uhr.

GaloppOnline.de: Ist auch wieder mit zahlreichen Promis auf der Bahn zu rechnen?

Joyeux: Einen Promi-Auftrieb wie bei der Großen Woche gibt es nicht. Diesmal steht ganz klar das Pferd im Mittelpunkt. Vor allem dem Nachwuchs gilt der Focus mit den beiden ganz bedeutenden Zweijährigen-Rennen, aber auch dem Hauptjagdrennen der Vierjährigen. Es wird ein sportliches Highlight-Meeting, ist puristischer als Frühjahrs-Meeting und Große Woche, während die anderen Rennwochen einen stärkeren gesellschaftlichen Charakter besitzen. Und das Rahmenprogramm liefert die Region mit den kulturellen Höhepunkten.

Kulinarisch kann man diesmal Wild statt Spargel genießen. Es soll ein Entspannungs-Wochenende mit tollen Rennen in einer schönen Umgebung werden, ein Wellness-Weekend. Wir hoffen, dass sich viele Besucher spontan zu einem Besuch bei uns entschließen, wenn man an drei Tagen die ganze Welt des Galopprennsports erleben kann.

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