Mit K. D. Werning

GaloppOnline.de: In Hamburg haben Sie beim Derby-Meeting Ihren 50. Sieg erzielt, dürfen sich nun Jockey nennen. Was war das für ein Gefühl, als Sie mit Felicia als Erste durch das Ziel kamen?

Katharina Daniela Werning: Es war unbeschreiblich. In Hamburg zu reiten ist sowieso immer schon etwas ganz Besonderes. Die Zuschauer sind so toll. Und dann passte ja alles zusammen, mit dem Sieg konnte man ja nicht unbedingt rechnen, dann war es noch ein Pferd aus unserem eigenen Stall und im Besitz meiner Eltern.

GaloppOnline.de: Hatten Sie denn wirklich nicht mit dem Sieg gerechnet?

Katharina Daniela Werning: Nein, denn eigentlich war Felicia bislang nicht unbedingt mein Lieblingspferd, ich habe sie ein paar Mal geritten und kam dabei nicht ganz so gut mit ihr zurecht. Aber das sieht nun natürlich anders aus.

GaloppOnline.de: Sie haben ihren 50. Sieg relativ schnell geschafft, in der letzten Zeit lief es bei Ihnen sehr gut.

Katharina Daniela Werning: Ja, das stimmt. Nach meinem 49. Sieg dachte ich, dass es nun lange dauert bis zum 50., weil das bei Jubiläumssiegen eigentlich immer so ist. Aber in den letzten Wochen lief es wirklich sehr gut. Ich hatte auch teilweise wirklich gute Ritte.

GaloppOnline.de: Da macht die ganze Sache gleich mehr Spaß, oder?

Katharina Daniela Werning: Klar, ich habe jetzt sogar schon für große Besitzer wie das Gestüt Ittlingen oder den Stall Lintec gewonnen. Es macht natürlich auch Riesenspaß, so gute Pferde wie Lips Lion zu reiten.

GaloppOnline.de: Jockey sind Sie jetzt, dennoch noch in der Ausbildung. Wie lange geht ihre Lehre noch?

Katharina Daniela Werning: Ein Jahr, dann bin ich fertig.

GaloppOnline.de: Auf den 50. Sieg haben Sie hingearbeitet, was sind Ihre nächsten Ziele?

Katharina Daniela Werning: Auf jeden Fall endlich mal einen Ausgleich II gewinnen. In diesem Jahr war ich mit Glen Astor in Bremen und mit Mirandola in Bad Harzburg. In beiden Fällen habe ich bis weit in die Gerade vorne gelegen. Auch mit Farallon in Düsseldorf, der dann knapp geschlagen Vierter wurde. Das will ich nun endlich schaffen.

GaloppOnline.de: Gibt es auch noch andere Ziele?

Katharina Daniela Werning: So viele Rennen wie möglich zu gewinnen. Wenn man Erfolg hat, macht es auch einfach mehr Spaß. Ich rufe jetzt zum Beispiel auch von mir aus häufiger Trainer an als früher.

GaloppOnline.de: Gibt es denn auch Neider?

Katharina Daniela Werning: Ja, die gibt es wohl immer. Ich habe zuletzt mal ein Pferd im Ausgleich II geritten, da wurde schon getuschelt, ‚warum darf die den denn reiten?‘. Aber das ist eben so, damit muss man leben.

GaloppOnline.de: Vor eindreiviertel Jahren sind sie in Neuss schwer gestürzt. Denken Sie noch daran oder haben Sie Angst?

Katharina Daniela Werning: Nein, Angst habe ich nicht. Das beste Beispiel ist, dass ich gerne in Bad Harzburg reite, wo manche Reiter/innen schon Respekt haben und vorsichtig sind. Ich würde sogar gerne einmal in Hindernisrennen reiten.

GaloppOnline.de: Ist das Ihr Ernst?

Katharina Daniela Werning: Ja, ich bin im Training auch schon mit dem ein oder anderen Pferd gesprungen. Aber meine Mutter würde mir einen Start im Hindernisrennen wohl nicht erlauben. Da hat sie zuviel Angst um mich.

GaloppOnline.de: Sie sollten Werbung für den Internet-Wettanbieter ‚pferdewetten.de‘ machen. Wie sieht es damit aus?

Katharina Daniela Werning: Die haben schon nach meiner Kleidergröße gefragt, die Hosen werden gerade angefertigt, es wird sicher bald losgehen.

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