Besser hätte es gar nicht laufen können. Gleich seinen ersten Lebensstart gestaltete Kaliyan siegreich, und dies in einer Manier die einiges erhoffen lässt. Wir haben Richard Rieger, den stolzen ‚Besitzer für einen Tag‘ zwei Tage auf Schritt und Tritt begleitet. Und wie es ihm erging, das hat er uns im folgenden Gespräch erzählt…
GaloppOnline.de:
Herr Rieger, wie sind Sie zum Galopprennsport gekommen?
Richard Rieger:
Ich war vor ca. 15 Jahren zum ersten Mal auf der Rennbahn in Düsseldorf, war sofort fasziniert und wie bei vielen anderen ließ mich der Pferdesport einfach nicht mehr los.
GaloppOnline.de:
Was haben Sie gedacht, als bei Ihnen das Telefon ging und Ihnen der Geschäftsführer von pferdewetten.de, Herr Guido Schmitt, mitteilte dass Sie der 1. Besitzer für einen Tag sind?
Richard Rieger:
Zuerst dachte ich, da ruft jemand aus der Lottozentrale an, dann dachte ich an einen Scherz. Man weiß eigentlich gar nicht was los ist, tja und irgendwann registriert man es dann erst richtig. ‚Besitzer für einen Tag‘ – was kommt da auf einen zu? Und dann ausgerechnet mit Herrn Hofer und J.P. Carvalho, Sie müssen wissen ich bin ein absoluter Fan der Beiden.
GaloppOnline.de:
Wie ist die ganze Sache dann gelaufen?
Richard Rieger:
Herr Schmitt und ich haben uns schon am Samstag getroffen und sind dann zu Herrn Hofer in den Stall gefahren. Ich konnte beim Training zusehen, mit den Pflegern und Herrn J.-P. Carvalho plauschen, einfach einmal Stallluft schnuppern. Man sieht erst jetzt wie viel Arbeit eigentlich hinter dem Ganzen steckt. Bei einem gemeinsamen Essen wurde dann über das Rennen gesprochen, die Chancen ausgerechnet, die Taktik festgelegt usw.
Ich muss sagen alle Beteiligten haben das Pferd ausgesprochen positiv eingeschätzt. Natürlich kann bei einem so unerfahrenen Pferd einiges passieren, wie gibt er sich im Führring, wie kommt er aus der Startbox, Fragen über Fragen…
Dann kam der große Tag, die Minuten vor dem Rennen…
Ja es war schon ein komisches Gefühl, man steht im Führring unter all den Besitzern und Trainern, neben Herrn Hofer, Herrn Schmitt, dann kommt Herr Carvalho dazu… und, und, und, …ich glaube man nimmt da gar nichts mehr richtig auf, was gesprochen wird…
GaloppOnline.de:
Wie hoch stieg der Puls als die Boxen aufgingen?
Richard Rieger:
Ich will’s mal so beschreiben: Ich war eigentlich ganz ruhig, ich glaube der Puls stieg bei Herrn Schmitt deutlich höher als bei mir. Am ruhigsten glaube ich war Kaliyan selbst.
Während des Rennens denkt man dann an die festgelegte Taktik (das Pferd erstmal verstecken, oder von vorne gehen, oder wie war das gleich wieder?) Als dann J.-P. Carvalho Mitte der Zielgeraden Kaliyan den Kopf frei gab und die Gegner einfach stehen ließ, das war schon ein tolles Gefühl.
Ich weiß nicht was mir durch den Kopf ging, als er als Erster durchs Ziel lief. Erst bei der Siegerehrung und als mir dann viele fremde Leute gratulierten, da habe ich alles realisieren können, was da passiert ist. Unbeschreiblich!!!
GaloppOnline.de:
Was wäre eigentlich gewesen wenn Kaliyan nicht gewonnen hätte?
Richard Rieger:
Ach wissen Sie, der Sieg war natürlich das ‚Tüpfelchen auf dem i‘, aber der eigentliche Gewinn ist doch die Tatsache einmal Besitzer eines Rennpferdes zu sein, und wenn es nur für einen Tag ist – das Personal (Trainer, Jockey, Pfleger) kennen zu lernen, einmal hinter die Kulissen zu schauen.
GaloppOnline.de:
Welchen Tipp würden Sie dem nächsten ‚Owner for one day‘ mit auf den Weg geben?
Richard Rieger:
Mein Tipp wäre: neugierig zu sein, alles zu hinterfragen, sich mit allen zu unterhalten, die Nähe zum Personal suchen, wenn möglich alles anzusehen und ganz wichtig: Die Zeit einfach genießen – die geht nämlich viel zu schnell vorbei!