Mit Didi
Hamann

GaloppOnline.de:
Haben Sie den Sieg von Moneytrain in England selbst miterlebt?

Didi Hamann:
Leider nicht, zu der Zeit, als das Rennen lief, habe ich trainiert. Ich habe inzwischen das Video gesehen. Das war schon eine Super-Sache. Ich habe natürlich am Telefon die Information bekommen, Manfred Hofer hat mich angerufen.

GaloppOnline.de:
Wie sehen die die Chancen beim Cheltenham-Festival im März? Haben Sie dann die Gelegenheit, ihr Pferd direkt zu sehen?

Didi Hamann:
Das kommt auf unseren Plan an. Wenn die Möglichkeit besteht, versuche ich natürlich hinzukommen. Beim ersten Start hatte Moneytrain Pech. Er ging eigentlich am besten, doch hat ihm noch etwas Luft gefehlt. Beim zweiten Mal hat er nur gegen ein Pferd verloren, das auch sehr gute Flachklasse hat. Moneytrain hat dabei am Start 18 Längen verloren, war am Ende acht Längen zurück. Er hatte sich seither noch mal verbessert, in Cheltenham auch etwas besseres Geläuf vorgefunden. Ich sehe in ihm ein Pferd mit richtig Potenzial. Immerhin hat er die beiden Favoriten für das Triumph Hurdle geschlagen. Als es den Berg hochging, fing er die anderen noch ziemlich sicher ab.

GaloppOnline.de:
Haben Sie Moneytrain beim Sieg eigentlich gewettet?

Didi Hamann:
Leider nicht, bei den beiden Starts zuvor war ich dabei. Ich hatte zwar gedacht, dass er ein gutes Rennen laufen würde, mit einem Sieg aber nicht unbedingt gerechnet. Klar wette ich, das gehört dazu.

GaloppOnline.de:
Wie sind Sie eigentlich zum Rennsport gekommen?

Didi Hamann:
Das war schon mit 14, 15. Ein Freund hatte eigene Traber, da war ich schon oft in Daglfing und auch in Riem. Galopprennen haben mich immer interessiert. Seit zehn Jahren fahre ich regelmäßig nach Baden-Baden, stets für zwei oder drei Tage. Zuletzt hat es leider nicht mehr so oft geklappt. Ich bin fasziniert von diesem Sport. Bei meinem ersten oder zweiten Baden-Baden-Besuch habe ich Manfred Hofer kennen gelernt. Wenn er einige Pferde zusammengekauft hat, war ich öfter dabei. Bei einigen Turf-Syndikaten. Wir haben ein- bis zweimal pro Woche Kontakt.

GaloppOnline.de:
Wie viele Pferde haben Sie momentan im Rennstall?

Didi Hamann:
Nur Moneytrain. Eine Ausweitung ist immer möglich. Turning Leaf ist inzwischen verkauft, war ein ganz besonders tolles, ein richtiges Klassepferd.

GaloppOnline.de:
Wie regelmäßig besuchen Sie Rennveranstaltungen? Sind Sie auch auf englischen Bahnen zu Gast?

Didi Hamann:
In den Winterwochen ist es schwer, da die Rennen früh beginnen. Da schaffe ich es nur alle ein bis zwei Monate auf die Bahn. Einige sind im Umkreis. Ich versuche hinzugehen, aber das lässt sich wegen unserer Spiele und dem Training nicht immer organisieren.

GaloppOnline.de:
Wie reagieren denn Ihre Liverpooler Kollegen, wenn Sie über Pferderennen sprechen?

Didi Hamann:
Hier in England wetten die Leute in aller Regel. Galopprennen ist hier ein Volkssport. Man interessiert sich dafür. Da gibt es keine Probleme.

GaloppOnline.de:
Vor dem FC Liverpool haben Sie erst beim FC Bayern München und dann ein Jahr bei Newcastle gespielt. Wie lassen sich diese beiden Vereine vergleichen?

Didi Hamann:
Ich bin jetzt im vierten Jahr bei Liverpool. Beide Clubs haben eine sehr weitreichende Tradition. Es gibt da schon gewisse Parallelen. Mein Vertrag läuft noch zwei Jahre. Es gefällt mir hier sehr gut, das gilt auch für meine Frau und meine Kinder. Wir wohnen etwas außerhalb an der irischen See. Da kann man es schon aushalten.

GaloppOnline.de:
Wie halten Sie sich über den Turf auf dem Laufenden?

Didi Hamann:
Ich lese täglich die Racing Post.

GaloppOnline.de:
Sind Sie schon einmal selbst geritten?

Didi Hamann:
Noch nie, ich habe einfach zu viel Respekt vor Pferden. Ich würde gern reiten, kann mich aber nicht überwinden.

GaloppOnline.de:
Was haben Sie für Hobbys neben dem Beruf?

Didi Hamann:
Pferderennen und Golf sind für mich die beiden Schwerpunkte, schon ganz spezielle Hobbys.

GaloppOnline.de:
Wie sind Ihre Ambitionen in dieser Saison mit dem FC Liverpool?

Didi Hamann:
Wir hatten vor und über Weihnachten einen etwas schlechten Lauf, sind auf Platz fünf bzw. sechs. Ich hoffe, dass wir noch den Rückstand auf die Champions League wettmachen können. Aktuell spielen wir im UEFA-Cup.

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