Mit Arnaud
Bouleau

GaloppOnline.de:
Gratulation zu solch einer Chance in Katar reiten zu können. Was sagen Sie dazu?

Arnaud Bouleau:
Ich bin natürlich sehr zufrieden. Das war ein so gutes Angebot, dass ich es nicht ablehnen konnte. Zumal die Saison in wenigen Wochen der Vergangenheit angehört, so dass hier dann vier Monate lang keine Rennen mehr auf Gras stattfinden werden.

GaloppOnline.de:
Ist Asien Neuland für Sie?

Arnaud Bouleau:
Ja, ich werde zum ersten Mal auf asiatischem Boden arbeiten. Und zwar beim besten dort ansässigen Trainer. Das ist ein sehr guter Job, der mich dort erwartet.

GaloppOnline.de:
Was gab den Ausschlag für Katar und gegen Dubai?

Arnaud Bouleau:
In erster Linie, weil der Trainer Alban de Mieulle die Rennbahn in Katar etwas bevorzugt. Er hat aber auch Pferde in Dubai, so dass ich auch dort zum Einsatz kommen werde. Doch die meisten Ritte absolviere ich in Katar auf Arabern.

GaloppOnline.de:
Wer hat den Kontakt hergestellt?

Arnaud Bouleau:
Ich habe mit Trainer Yannick Fertillet einen guten Bekannten in Frankreich, über den der Kontakt hergestellt wurde. Er hat in seinem Besitzerkreis einen Kunden aus Katar und sagte einmal zu mir: ,,Wenn Du willst, kannst Du im Winter in Katar arbeiten.” Das werde ich ab Ende Oktober dann auch für sechs Monate tun.

GaloppOnline.de:
Wie hat Trainer Werner Glanz reagiert?

Arnaud Bouleau:
Er hat eine tolle Reaktion gezeigt und mir grünes Licht für den Aufenthalt gegeben. Es war nicht einfach für mich, aber ein derartiges Angebot bekommt man nicht alle Tage. Das hat auch der Trainer gesagt und mich unterstützt. Für diese Haltung danke ich sowohl ihm als auch den Besitzern.

GaloppOnline.de:
Treten Sie die Reise vielleicht noch als Riemer Champion an?

Arnaud Bouleau:
Das wird auch in diesem Jahr mit dem Titel nichts werden, wie im Vorjahr bin ich Zweiter der Statistik. Da ich auch zwei Renntage verpasse, ist Karoly Kerekes nicht mehr einzuholen.

GaloppOnline.de:
Gibt es ein drittes Jahr bei Werner Glanz?

Arnaud Bouleau:
Ja, ich komme zurück und nehme wieder meinen Platz am Stall von Werner Glanz ein, zumal er mir gegenüber so fair war und ist.

GaloppOnline.de:
Können Sie noch immer 49 kg reiten?

Arnaud Bouleau:
Ich kann problemlos 49 kg auf die Waage bringen. Ich nehme einfach nicht zu, bin glücklich mit dem Gewicht. Die Versuche, ein oder zwei Kilos zuzunehmen, haben keinen Erfolg gebracht.

GaloppOnline.de:
Hat es eigentlich andere Angebote gegeben?

Arnaud Bouleau:
Nein, in dieser Hinsicht hat sich bis eben auf Katar nichts getan.

GaloppOnline.de:
Ist auch ein Wechsel in den Westen denkbar?

Arnaud Bouleau:
Auch von dort kam nichts. Ich bin aber hier zufrieden bei Werner Glanz. Wir haben etliche gute Zweijährige, die für die kommende Saison einiges versprechen. Außerdem haben wir in Italien so manches besser dotiertes Rennen gewonnen.

GaloppOnline.de:
Was machen Ihre Deutschkenntnisse?

Arnaud Bouleau:
Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass ich mich toll verbessert habe. Gelernt habe ich in erster Linie bei der täglichen Arbeit im Stall. Offenbar bin ich so etwas wie ein Sprachtalent.

GaloppOnline.de:
Sie haben kürzlich ihre Frau Magali geheiratet. Was hat sich verändert und woher stammt der Name?

Arnaud Bouleau:
Die Hochzeit ist gerade einmal drei Wochen her. Geändert hat sich nichts, denn wir waren ja schon sieben Jahre zusammen. Magali ist ein Name, der in der Bretagne häufig vorkommt.

GaloppOnline.de:
Begleitet Ihre Frau Sie auch nach Katar?

Arnaud Bouleau:
Nein, sie wird in München bleiben, mich aber gelegentlich besuchen. Außerdem beinhaltet mein Vertrag auch einige Flüge nach Deutschland.

GaloppOnline.de:
Was bleibt sportlich ganz besonders in Erinnerung, bevor es nach Katar geht?

Arnaud Bouleau:
Die drei Ausgleich I-Erfolge. Aber in erster Linie der Listen-Sieg mit Castilla für Andreas Wöhler. Er muss zufrieden gewesen sein, denn er hat mich für den Springer Sprint, ein Gruppe III-Rennen am Sonntag, erneut für die Stute verpflichtet.

GaloppOnline.de:
Kommen Sie als reicher Mann zurück?

Arnaud Bouleau:
Ich habe einen sehr guten Vertrag, erhalte immerhin zehn Prozent von den Geldpreisen. Selbst im kleinsten Rennen gibt es umgerechnet 20.000 Euro zu verdienen. Daher hoffe ich auf eine gute Zeit. Ich werde bestimmt nicht als reicher Mann zurückkehren, aber etwas Geld wird schon dabei herausspringen.

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So, 08.12. Dortmund
So, 15.12. Dortmund
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