Mit Christian
v. d. Recke

In den letzten Wochen ist etwas ausgeblieben, an das sich der deutsche Galopprennsport seit langem gewöhnt hatte: Nämlich Siege en masse der ´Recken` aus Weilerswist. Grund also, einmal beim achtmaligen Champion der Hindernistrainer in dieser Sache nachzuhören.

GaloppOnline.de:
Was ist los mit der Stallform in Weilerswist. So wenig Siege ist man ja nicht gewohnt.?

Christian von der Recke:
Um es sarkastisch zu sagen: es läuft wunderbar. Vor drei Wochen haben wir noch drei Rennen gewonnen, vor zwei vierzehn zwei und in der letzten nur noch eins. So ist nun einmal der Rennsport, es gibt Hochs und Tiefs.

GaloppOnline.de:
Hatten die Pferde vielleicht gesundheitliche Probleme?

Christian von der Recke:
Nicht dass ich wüsste. Vielleicht laufen sie einfach nicht schnell genug, vielleicht fehlt ihnen aber auch der Rückenwind.

GaloppOnline.de:
Haben die Pferde möglicherweise im Training zu viel getan?

Christian von der Recke:
Wir haben zu Hause nicht mehr, aber auch nicht weniger als sonst getan. Daran kann es wirklich nicht liegen. Andere sind halt im Augenblick schneller als unsere Pferde.

GaloppOnline.de:
Warum war Last Corner in Hoppegarten so klar geschlagen?

Christian von der Recke:
Der Bursche mag es nicht, wenn der Boden zu fest ist wie am vergangenen Sonntag. Zudem waren die Sprünge für ihn zu kurz geschnitten und die Gegner zu nahe an ihm dran. Diesen Druck mag Last Corner nicht. Als einer, der gerade an den Sprüngen entscheidenden Boden gutmachen kann, konnte er von dem leichten, fairen Kurs, der zum Beispiel Debutanten, wie erlebt, entgegenkommt, nicht profitieren.

GaloppOnline.de:
Auch Memor ging unter, was war der Grund dafür?

Christian von der Recke:
Ein schmerzhafter Grund. Memor hat sich nämlich vorne einen Ballentritt zugezogen, eine sehr schmerzhafte Verletzung, womit das Laufen erklärt wird.

GaloppOnline.de:
Gab es auch Erfreuliches in der letzten Woche?

Christian von der Recke:
Natürlich, den dritten Platz von Globuli im Hoppegartener Listen-Rennen zähle ich dazu. Das war eine sehr ordentliche Leistung, die zeigt, dass die Stute sich über Winter weiter verbessert hat, was Hoffnung für die kommenden Aufgaben macht.

GaloppOnline.de:
Wie sind Sie bislang mit Warren O´Connor zufrieden?

Christian von der Recke:
Ich bin mit ihm sehr zufrieden. Bislang hat er noch keinen Ritt abgeliefert, an dem es etwas auszusetzen gab. Er kann die Pferde nicht ins Ziel tragen, wenn sie nicht schnell genug sind.. Erfreulich, dass er mit dem selben Engagement, das er für mich oder andere große Trainer an den Tag legt, auch für die sogenannten Kleinen des Metiers agiert.

GaloppOnline.de:
Wie hat er sich eingelebt?

Christian von der Recke:
Auch in diesem Punkt gibt es keine Probleme. Zwei Mal in der Woche sucht er Frau Dr. Rauch zum Privatunterricht auf und lernt dort sehr intensiv die deutsche Sprache, erhält auch speziellen Unterricht in Fächern wie Renntechnik. Zudem habe ich ihm zum täglichen Studium der Sport-Welt geraten.

GaloppOnline.de:
Warum gab es am Mittwoch bei den zehn Rennen in Mülheim keinen Starter?

Christian von der Recke:
Das hat einen einfachen Grund. Mein Vater hatte Geburtstag. Und weil dieses Datum nur einmal im Jahr vorkommt, hat es auch Vorrang vor allem anderen.

GaloppOnline.de:
Am Samstag feierten Sie ihren 42. Geburtstag. Was wünschen Sie sich?

Christian von der Recke:
Mein größter Wunsch ist der, dass es meiner Familie und mir gesundheitlich und finanziell weiter gut geht. Das heißt andererseits nämlich, dass die Pferde schnell laufen. Und dann kommen auch die Erfolge wieder zurück. Vielleicht schon in dieser Woche.

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