Mit Marco
Monteriso

GaloppOnline.de:
Sie sind jetzt seit wenigen Wochen in Deutschland. Wie ist ihr erster Eindruck?

Marco Monteriso:
Ich habe mich in der kurzen Zeit schon ganz gut eingelebt. Deutschland ist natürlich nur schwer mit Italien zu vergleichen und die Menschen haben eine andere Mentalität. Man ist hier nicht ganz so offen wie bei uns zu Hause. Ich bin aber sehr gut empfangen worden und viele Leute sind sehr hilfsbereit. Leider ist das Essen nicht ganz dasselbe wie in Italien.

GaloppOnline.de:
Ihr Vertrag gilt nun erst einmal für eine Saison. Ist Deutschland nur eine Durchgangsstation, oder planen Sie hier länger zu bleiben?

Marco Monteriso:
Nein, ich möchte auf jeden Fall länger als nur die eine Saison in Deutschland bleiben. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das hier eine Riesen-Chance für mich ist und ich so die Möglichkeit habe, mich auch in internationalen Rennen zu beweisen. Ich kann mir gut vorstellen für mehrere Jahre in Deutschland zu arbeiten.

GaloppOnline.de:
Ihr Ziel ist es sich international zu beweisen. War das aus Italien nicht möglich und sind die gerade die Verdienstmöglichkeiten in Ihrer Heimat besser?

Marco Monteriso:
Die Verdienstmöglichkeiten in Italien sind nicht schlechter als hier in Deutschland. Durch die besser dotierten Rennen kann man sogar mehr als hier verdienen. Aber die Pferde sind einfach wesentlich schlechter. Man reitet maximal in den großen Rennen im eigenen Land, kommt über die Grenzen meist aber nicht hinaus. Die deutschen Pferde haben in der Vergangenheit ja gezeigt, dass sie auch international gut genug sind.

GaloppOnline.de:
Wie ist ihr Kontakt zu dem Rennstall von Andreas Löwe entstanden?

Marco Monteriso:
Das ging in erster Linie über meinen Agenten Dr. Peter Franceschini. Er hat den Kontakt zu Andreas Löwe hergestellt und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die ganze Sache nun geklappt hat. Andreas Löwe hat sich aber auch seinerseits darum bemüht, dass ich nach Deutschland kommen kann.

GaloppOnline.de:
Was erwarten Sie von der Zusammenarbeit mit Herrn Löwe?

Marco Monteriso:
Ich glaube, dass wir ein gutes Team werden. Ich schätze seine Arbeit und glaube, dass gute Pferde in dem Stall stehen. Besonders gut finde ich natürlich, dass er sehr viele Starter in Italien hat. So kann ich öfter mal in meiner Heimat reiten, was natürlich immer etwas Besonderes bleibt.

GaloppOnline.de:
Und, haben Sie in der kurzen Zeit schon ein Derbypferd gesehen?

Marco Monteriso:
Ich habe doch gerade erst mein Bett aufgestellt. Nein, mal im Ernst, auch wenn ich schon eines gesehen hätte, würde ich es nicht jetzt schon verraten.

GaloppOnline.de:
Sie sprechen kein deutsch. Wie werden Sie mit Andreas Löwe kommunizieren?

Marco Monteriso:
Wir werden uns auf englisch verständigen. Herr Löwe spricht auch ein klein wenig italienisch, aber es ist geplant, dass ich mein englisch deutlich verbessern werde. Dafür werde ich in Köln auch entsprechende Kurse belegen.

GaloppOnline.de:
Wie ist ihr Verhältnis zu Paul Johnson?

Marco Monteriso:
Wir haben ein gutes Verhältnis. Das gibt es nicht irgendwelche Rangkämpfe oder Rivalitäten innerhalb des Stalles. Wir arbeiten zusammen und das Klima ist gut.

GaloppOnline.de:
Wie viele Siege haben Sie, was waren Ihre größten Erfolge und die besten Pferde die Sie geritten haben?

Marco Monteriso:
Ich müsste jetzt so um die 525 Rennen gewonnen haben. Darunter sind auch drei Gruppe-Rennen. Mein größter Erfolg ist natürlich der Gewinn des Gran Premio d`Italia 1990, der damals noch Gruppe I-Status hatte. Das beste Pferd was ich bis jetzt geritten habe war Nicole Pharley. Die Stute hat die Italienischen Oaks gewonnen. Ich habe sie bis zu dem Start in den Oaks geritten, wurde in diesem Rennen aber dann durch Frankie Dettori ersetzt. Das war aber nicht schlimm, ich war damals 16 Jahre alt.

GaloppOnline.de:
Wie sind Sie zum Galopp-Rennsport gekommen?

Marco Monteriso:
Ich komme aus einer reinen Turffamilie. Mein Vater und mein Onkel sind jeweils Trainer in Italien, haben kleine Rennställe mit rund 20 Pferden. Mein Vater wollte eigentlich erst nicht, dass ich Jockey werde und wollte das ich etwas anderes lerne. Ich hatte es mir aber immer in den Kopf gesetzt und habe schon früh angefangen. Meinen ersten Galopp auf einem Vollblüter habe ich mit zehn Jahren geritten. Der Galopprennsport gehört in unserer ganzen Familie einfach dazu. Mein kleiner Bruder (18) ist einer der talentiertesten Nachwuchsreiter Italiens, hat bereits jetzt 150 Rennen gewonnen.

GaloppOnline.de:
Was sind Ihre Hobbies abseits des Galopprennsports?

Marco Monteriso:
Ich reise unheimlich gerne. Dann mache ich das, was Menschen in meinem Alter machen. Sich mit Freunden treffen, Tanzen oder Essen gehen. Auch Shopping ist ein Hobby von mir.

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