Flatten the Curve ohne Möglichkeiten – Half Yours holt den „Cup“

Um 5 Uhr deutscher Zeit war es am Dienstag dann endlich so weit. Auf dem Flemington Racecourse öffneten sich die Boxen für den mit 10.000.000 AUD dotierten Melbourne Cup über 3200 Meter. Nicht nur die australische Nation hielt den Atem an, auch in Deutschland wurde in diesem Jahr besonders mitgefiebert, denn Henk Grewe brachte den für Eckhard Sauren trainierten Flatten the Curve an den Start. Unter Thore Hammer-Hansen traf Deutschlands bester Extrem-Steher auf 23 Gegner, konnte dem Rennen am Ende aber zu keinem Zeitpunkt seinen Stempel aufdrücken. Aus der Maschine heraus nahm der Zarak-Sohn den letzten Platz ein. In der Zielgeraden nahm Hammer-Hansen seinen Partner dann nach außen, wo er jedoch kaum Boden gutmachen konnte. Im Ziel war Flatten the Curve 13.

Der Sieg ging an den von Tony und Calvin McEvoy trainierten Half Yours. Im Sattel saß Jamie Melham (ehemals Jamie Kah), die nach Michelle Payne (Prince of Penzance) vor zehn Jahren erst die zweite Frau war, die den „Cup“ gewinnen konnten. Melham ist seit Dienstag aber die erste Frau der australischen Rennsport-Geschichte, der das Doppel, bestehend aus Caulfield Cup und Melbourne Cup, gelang. Hinter Half Yours kamen der von Joseph O’Brien für JP McManus trainierte Goodie Two Shoes und Middle Earth über die Linie. Eine starke Leistung aus deutscher Sicht lieferte die von Dr. Klaus Schulte gezogene River Of Stars. Die Sea The Stars-Tochter stammt aus der vom Gestüt Schlenderhan gezogenen Adlerflug-Tochter Amazone.

Unterwegs hatte man den späteren Sieger, einen fünfjährigen St Jean-Wallach, im Mittelfeld ausmachen können. Auf der 8,6:1-Chance sparte Melham, die 2020/21 die erste australische Reiterin war, der während der Melbourne Metropolitan-Saison 100 Siege gelangen, viele Meter. Im langen Einlauf dann der Angriff und 200 Meter vor dem Ziel die Vorentscheidung. Einmal in Front zog Half Yours, der im Besitz eines Syndikats im Kildalton Park Racing steht, immer wieder entscheidend an. Im Ziel hatte er dann viereinviertel Längen Vorteil auf den Gast aus Irland.

„Dafür machen wir das alles. Das ist es, was uns jeden Morgen aus dem Bett treibt“, sagte Melham nach dem großen Triumph. „Ich hatte ein fantastisches Jahr. Ich habe geheiratet und hatte einige wirklich großartige Tage auf der Rennbahn, aber nichts ist vergleichbar mit dem Gefühl, das ich jetzt gerade empfinde.“

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