Das aus europäischer als auch aus deutscher Sicht mit Abstand interessanteste Rennen beim diesjährigen Breeders‘ Cup wurde am Samstagabend um 22.40 Uhr deutscher Zeit gestartet. Nicht weniger als neun der 14 Starter vertraten im mit fünf Millionen Dollar dotierten BC Turf Europa. Und nach absolvierten 2400 Metern stimmte mit „hiesigen“ Vertretern auf den ersten vier Plätzen auch der Erfolg. Allerdings war der Einlauf dabei völlig anders als erwartet.
Es siegte mit Ethical Diamond völlig überraschend ein Pferd aus dem Stall von Willie Mullins. Der fünfjährige Awtaad-Sohn hatte zwar seine letzten beiden Rennen gewonnen, doch waren das nur Handicaps gewesen. Entsprechend bei 28,7:1 notierte der Gast aus Irland, der erst im Juni dieses Jahres von der Hindernisbahn auf die Flachbahn zurückgekehrt war. Und der Mullins-Starter siegte nicht mal ebenso, sondern auch noch in ganz feinem Stil. In die kurze Gerade noch im Mittelfeld unterwegs, wuchsen ihm außen gebracht förmlich Flügel. Selbst der immer im Vordertreffen positionierte Mitfavorit des Rennens, Charlie Applebys Rebel’s Romance, hatte auf diesen Angriff keine Antwort mehr und musste sich geschlagen geben. Dessen Stallgefährte El Cordobes, der im Einlauf noch nicht einmal das beste Rennen hatte, lief noch auf eine gute Länge an den „Rebel“ heran auf den Bronzerang. Ralph Becketts Amiloc endete noch einmal eine gute halbe Länge zurück auf Platz vier und machte damit ein super Europa-Ergebnis perfekt.
Der Siegjockey: Dylan Browne Mcmonagle – sein größter Tag, nachdem er kürzlich den Titel des irischen Champions gesichert hatte.
Aidan O’Briens Favoritin und aktuelle Arc-Zweite Minnie Hauk war lange im Vordertreffen auszumachen, konnte als es zählte aber nicht entscheiden beschleunigen und passierte den Pfosten als Sechste. Francis-Henri Graffards in Mitbesitz von Philip Baron von Ullmann stehender Goliath war ebenfalls lange dabei, ehe auch er das vorne vorgebenene Tempo nicht mehr mitgehen konnte und am Ende Rang elf belegte.
Das Rennen wurde vom Sieger in neuer Bahnrekordzeit absolviert.
Interessant und für große Stimmung in Deutschland sorgend: Die Mutter des siegreichen Mullins-Starters, die Areion-Tochter Pearl Diamond stammt aus deutscher Zucht, wurde vom Gestüt Park Wiedingen von Helmut von Finck gezogen. Zu ihrer aktiven Zeit stand sie in Besitz des Stalles Swiss Connection, der zuletzt mit Fast Angel ein Auktionsrennen auf heimischem Geläuf gewinnen konnte. Trainiert wurde Pearl Diamond wie der schnelle Engel auch von Waldemar Hickst.
