Der Glücksspielgigant Entain gab Anfang der Woche bekannt, dass er mit einer „potenziell erheblichen“ Strafe rechnen muss, nachdem Australiens Finanzkriminalitätsbehörde ein Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet hat.
Die Australian Transaction Reports and Analysis Centre (Austrac) wirft dem Unternehmen u. a. „schwerwiegende und systemische“ Verstöße gegen die australischen Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AML/CTF) vor.
Entain ist in Australien Betreiber der Wettanbieter Ladbrokes und Neds.
Gavin Isaacs, der im September die Geschäftsführung von Entain übernommen hatte, sagte: „Wir nehmen die erhobenen Vorwürfe, die wir äußerst ernst nehmen, zur Kenntnis. Wir haben während der gesamten Untersuchung uneingeschränkt mit Austrac zusammengearbeitet und führen weitere Verbesserungen der AML- und CTF-Compliance-Regelungen von Entain Australia durch.“ Er ergänzte, dass das Unternehmen entschlossen sei, Finanzkriminalität aus dem Glücksspiel fernzuhalten.
Bereits im vergangenen Jahr war Entain in die Schlagzeilen geraten. Nach Abschluss einer langwierigen Untersuchung der HMRC zu Bestechungsvorwürfen im Zusammenhang mit einem in der Türkei ansässigen Unternehmen, das dem Vorgänger von Entain, GVC Holdings, gehörte, wurden insgesamt 615 Millionen Pfund an Strafen, Spenden für wohltätige Zwecke und Gerichtskosten gezahlt.