Eines der besten deutschen Pferde der letzten Jahre hat das Land verlassen. Mr Hollywood steht nicht mehr in Köln. Der vierjährige Iquitos-Sohn ist nicht mehr im Training bei Henk Grewe. Über einen Zwischenstopp und eine kurze Auszeit in einem Gestüt in Frankreich wird der Hengst aus der Zucht des Gestüts Ammerland seine Reise nach Katar antreten.
In dem Wüstenemirat am Persischen Golf soll Mr Hollywood den gesamten Winter über verbringen und dort in mehreren Rennen zum Einsatz kommen. Mitbesitzer von Mr Hollywood ist die Herrscherfamilie aus Katar. Nachdem Mr Hollywood im letzten Jahr nur hauchdünn am Sieg im Großen Preis von Baden vorbeischrammte, kaufte Sheikh Al Thani 50 % des Pferdes von seinen Besitzern Wanja Oberhof und Sebastian Weiss ab.
„Erst einmal ein großer Dank an Henk Grewe und sein Team für die exzellente Arbeit mit Mr Hollywood. Leider hatte dieser das im Rennsport so wichtige Quäntchen Glück nie auf seiner Seite, wenn es wichtig war. Aber so ist das im Rennsport. Trotzdem blicken wir mit viel Stolz auf die großartigen Leistungen des Pferdes zurück. Was aus dem 15.000-Euro-Jährling geworden ist, ist schon großes Kino“, so Mitbesitzer Sebastian Weiss.
Dieser weiter: „Dieses Jahr war der Wurm ein bisschen drin und er hat zudem leider nicht mehr an seine Leistungen aus dem Vorjahr angeknüpft. Das Saisondebüt bei seinem Sieg gegen Fantastic Moon war noch okay, und auch das Fürstenberg-Rennen hätte er mit besserem Rennverlauf gewonnen. Aber alles in allem war er nicht mehr das Pferd aus dem Vorjahr. Daher ist ein Tapetenwechsel vielleicht gar nicht schlecht für ihn. Zumal war es immer der Wunsch unseres Mitbesitzers, das Pferd irgendwann in Rennen in seiner Heimat zu sehen.“
Für den Grewe-Stall gewann Mr Hollywood drei Rennen. Nach seinem Maidensieg im April 2023 erhielt er die höchste GAG-Marke, die je nach einem sieglosen Rennen vergeben wurde. Nach seinem 16-Längen-Triumph beim Debüt gewann Mr Hollywood das Bavarian Classic, schlug dabei unter anderem Fantastic Moon. Mr Hollywood ist damit das einzige deutsche Pferd, dem es gelang, Fantastic Moon zweimal zu bezwingen.
Bei jedem Start in seiner Karriere außer im Prix de l’Arc de Triomphe verdiente Mr Hollywood Geld und galoppierte über 300.000 Euro in die Kassen seiner Besitzer. Den Löwenanteil gewann er bei seinen Ehrenplätzen im Deutschen Derby hinter Fantastic Moon und im Großen Preis von Baden.
„Natürlich ist es traurig, wenn ein solch tolles Pferd den Stall verlässt. Er ist uns aber nichts schuldig und hat eine tolle Karriere hingelegt. Dieses Jahr lief es leider nicht ganz nach Plan. Er konnte nicht an die starke Form aus dem Vorjahr anknüpfen und hatte vor allem in Berlin zweimal Pech mit dem Rennverlauf, was ihn bessere Platzierungen gekostet hat. Man wird Mr Hollywood exzellent in Katar betreuen, und vielleicht kommt er nach der Wüsten-Kampagne im Frühjahr ja wieder zu uns“, so Trainer Henk Grewe.