Die Nachricht hat sich im Rennsport in den letzten drei Tagen wie ein Lauffeuer verbreitet und die Protagnisten haben nun gegenüber GaloppOnline.de Stellung bezogen. Die Gerüchteküche hatte Recht und die Besitzerin Britta Gollnick-Uleer und Trainer Marco Klein gehen in Zukunft getrennte Wege.
„Mein Mann und ich haben uns viele Gedanken gemacht und haben uns dazu entschieden, in Zukunft eine andere Strategie zu verfolgen. Das bedeutet, dass unsere Pferde den Stall von Marco Klein verlassen werden und auf verschiedene Trainer in Deutschland und auch in Frankreich verteilt werden“, erklärt Britta Gollnick-Uleer. Die Besitzerin hat auch die Namen der Trainer, auf welche die Pferde verteilt werden sollen, genannt: „Im Moment sind das in Deutschland Gerald Geisler, Bohumil Nedorostek und Marcel Weiß. Einige Pferde werden auch nach Frankreich zu Gina Rarick wechseln.“
„Wir hatten mit Marco Klein eine tolle Zeit und haben auch fantastische Erfolge gefeiert, doch möchten wir in Zukunft neue Wege gehen“, so nochmals die Besitzerin. Im Gespräch wird relativ deutlich, dass vor allem die Trainingsbedingungen auf der Rennbahn in Mannheim-Seckenheim, gerade für junge Pferde, ein ausschlaggebender Punkt für die Entscheidung waren. Man hatte in der Vergangenheit relativ offen kommuniziert, dass man gemeinsam mit Klein auch andere Trainingsanlagen besichtigt hat, doch kam es nicht zu einem Standortwechsel. „Es wäre jetzt reine Spekulation, darüber zu urteilen, ob wir weiter mit Herrn Klein zusammenarbeiten würden, wenn ein solcher Wechsel erfolgt wäre. Das kann man einfach nicht beantworten“, führt Gollnick-Uleer weiter aus.
Im Gespräch macht die Besitzerin klar, dass sie auch in Zukunft weiter in den Rennsport investieren möchte. „Wir sind ja erst im Jahr 2020 eingestiegen und wir waren sofort gefesselt von diesem Sport und wir möchten auch in Zukunft weiter Spaß in diesem wundervollen Sport haben“, erklärt sie abschließend. Allerdings nicht ohne mitzuteilen, dass man in Zukunft unter dem Motto „Qualität über Quantität“ agieren möchte.
Selbstverständlich haben wir auch mit Trainer Marco Klein über den Abgang gesprochen. „Ich habe am Sonntag eine Mitteilung darüber erhalten. Natürlich war es ein großer Schock. Auf einen Schlag zwei Drittel der Pferde zu verlieren ist nicht einfach“, erklärt der Trainer. Auch Klein blickt zufrieden auf die letzten rund dreieinhalb Jahre zurück und ist froh darüber, dass nun ein endgültiger Schlussstrich unter den Wechsel gezogen wird. „Es soll nun ein sauberer Strich unter diese Sache gemacht werden, denn natürlich ist der Rennsport ein schnelllebiges Geschäft, und der Typ, um nun irgendwelche Schmutzkampagnen zu befeuern, der bin ich nicht. Wie gesagt, es war eine tolle Zeit, aber es ist der Lauf der Dinge, dass man auch mal auseinandergeht.“
Klein betonte dabei, dass er zu sehr heimatgebunden ist und es für ihn letztlich nicht zur Debatte stand, den Trainingsstandort zu wechseln. „Letztlich lässt sich wohl sagen, dass die Ambitionen der Besitzer höher sind, als dass diese mit meiner Trainingsphilosophie und mit meinem Management vereinbar sind“, erklärt der Trainer. „Wir machen nun erstmal normal weiter, auch wenn wir uns in relativ naher Zukunft natürlich von vier Mitarbeitern trennen werden müssen.“ Ein letztes, dankendes Wort hat Klein noch an die Rennsportgemeinde übrig. „Ich muss sagen, ich bin wirklich dankbar darüber, wie viel Zuspruch ich in den letzten Tagen erhalten habe und wie viele Menschen sich bei mir gemeldet und mich auch aufgebaut haben. Das hat in dieser schwierigen Zeit enorm geholfen.“