Eigentlich hätte schon Anfang Dezember das letzte Auktionsrennen des Jahres gelaufen werden sollen, doch aufgrund der Renntagsabsage in Mülheim musste man das Rennen auf den zweiten Weihnachtsfeiertag legen, doch auch daraus sollte bekanntlich nichts werden. Abermals musste man in Mülheim den Wassermassen gegenüber kapitulieren und somit war eine Abhaltung des Rennens auf der Grasbahn unmöglich geworden.
Unmöglich, da der ausgefallene Renntag am 26. Dezember der letzte geplante Grasbahnrenntag des Jahres war. Kurzerhand entschloss man sich nun, das Auktionsrennen auf der Dortmunder Sandbahn auszutragen. Es wird das erste Rennen dieser Art auf dem Dortmunder „Dirt-Track“ sein, doch nicht das erste Auktionsrennen auf der Sandbahn. Zwischen 1997 und 2007 wurden insgesamt elf Auktionsrennen auf der Allwetterbahn in Neuss ausgetragen. Die Rennen waren zunächst mit 51.000 Mark, später dann mit 26.000 Euro, dotiert.
Wir möchten Sie auf eine kleine Zeitreise mitnehmen und stellen Ihnen die Sieger der einzelnen Rennen nachfolgend vor.
1997: In der ersten Austragung des „Auktionsrennen der Sandbahnspezialisten“ kam es gleich zu einer Kampfpartie, denn nur einen Hals trennten die beiden Erstplatzierten. Das beste Ende hatte der von Mario Hofer trainierte Djamar für sich. Unter Andreas Suborics gewann der vom Gestüt Olympia gezogene Schützling des Stalles Astra das Rennen.
1998: Eine halbe Länge Vorsprung hatte in der zweiten Austragung die Etzeanerin Possibility. Hans-Georg Thalau war der Trainer von der von den Besitzern selbst gezogenen Windwurf-Tochter. Lennart Hammer-Hansen steuerte die 13,4:1-Außenseiterin zum Erfolg. Diese 13,4:1 war im Übrigen die höchste Siegquote aller bisherigen Sandbahn-Auktionsrennen-Sieger.
1999: Andre Best war der Siegereiter von der von Andreas Löwe trainierten Pandora. Hans H. Fries hatte die Paolini-Tochter gezogen, die das Auktionsrennen in den Farben der Quadriga GmbH gewann.
2000: Im Millenniumjahr war wieder das Gestüt Etzean als Züchter erfolgreich. Dieses Mal aber in Co-Produktion mit Dr. Klaus Schulte. Sie hatten den Dashing Blade-Sohn Maranello gezogen. Erfolgreich war der von Andreas Trybuhl trainierte Wallach für den Rennstall SUN-PLANET. Torsten Mundry war der Siegreiter.
2001: Direkt ein Jahr später war wieder Torsten Mundry erfolgreich. Hans-Albert Blume war der Trainer des vom Gestüt Röttgen gezogenen Hengstes. Dissident für den Stall Topigal hieß der letzte Sieger der DM-Zeit.
2002: Night Venus war dann die erste Euro-Siegerin der Sandbahn-Auktionsrennen. Die Siegerin des Stalles Fiesta wurde von Karl-Heinz Kling und Marion Menzer gezogen. Jozef Bojko saß im Sattel der Frankfurterin. Sie wurde von Wilfried Kujath in der Mainmetropole trainiert.
2003: Graf und Gräfin von Stauffenberg waren die Züchter der überlegensten Siegerin aller Auktionsrennen der Sandbahn. 13 Längen legte Cloudy Bay zwischen sich und die Konkurrenz. Mit einer Quote von 1,8:1 war sie auch die heißeste aller Favoritinnen, die zum Zuge kamen. Ihr Trainer war Andreas Schütz und im Sattel saß Andreas Suborics. Alexander Pereira war der Besitzer der Stute.
2004: Direkt im darauffolgenden Jahr gab es wieder einen Außenseitersieg, als sich die von Joachim Erhardt und Johanna Schönwälder gezogene Miss Lips durchsetzte. Peter Hirschberger hatte die Big Shuffle-Tochter für den Stall Sonnenschein trainiert. Partner der leichten Siegerin war Jozef Bojko.
2005: Wieder mal war ein „homebred“-Pferd erfolgreich, denn Petra und Peter Bürfent zogen den Alkalde-Sohn, der dann in den Farben von Peter Bürfent erfolgreich war. Sein Name war Thornbury und er wurde von Waldemar Hickst vorbereitet. Jiri Palik führte den 10,6:1-Außenseiter zum Erfolg.
2006: Nur ein Jahr später trug sich wieder Jiri Palik in die Siegerliste des Auktionsrennens der Sandbahn ein. Pythonga, eine von Dieter Joswich gezogene Perugino-Tochter, war für den Stall Lore und Trainerin Angelika Glodde siegreich.
2007: Super Eagle heißt der vorerst letzte Sieger eines Auktionsrennens, welches auf der Sandbahn entschieden wurde. Die Gestüt Rheinberg AG zeichnet als Züchter des Auenadler-Sohnes verantwortlich. Der von Stefan Wegner trainierte Hengst wurde seinerzeit von Andreas Helfenbein, der die Farben des Stalles Sylt trug, zum Sieg gesteuert.
16 Jahre sind nun vergangen und man darf gespannt sein, wer in die Fußstapfen der oben genannten Sieger treten wird. Definitiv wird der Sieger des Rennens am Samstag in eine exklusive Position gehievt werden, denn er wird wohl als der einzige Sieger eines Auktionsrennens der Dortmunder Sandbahn in die Geschichte eingehen. Laut Klaus Eulenberger, der der Sport-Welt am Mittwoch ein kleines Interview gab, gibt es im Moment nämlich keine Planungen in Zukunft weitere Auktionsrennen auf der Sandbahn auszutragen. (Hier geht es zu den Langzeitmärkten von racebets.de und pferdewetten.de)