Für den deutschen Hoffnungsträger Tünnes gab es am Samstag im Grand Prix de Saint-Cloud nichts zu gewinnen. Auf Gruppe I-Ebene hatte der Bruder von Torquator Tasso zwar lange das Kommando in flotter Fahrt, war bei den Angriffen der Gegner in der Zielgeraden aber machtlos.
Rene Piechulek schickte Tünnes, den Peter Schiergen in Köln für Holger Renz trainiert, nach dem Start gleich an die Spitze, der für den Favoriten Westover eingesetzte Pacemaker Malabu Drive kam gar nicht erst nach vorne, war im weiteren Verlauf des Rennens dann auch völlig chancenlos.
Als es in die Gerade ging, war früh abzusehen, dass Tünnes keine Chance auf einen Platz unter den ersten drei haben würde, zu stark trumpfte da vor allem Westover auf, der zuletzt Zweiter im Coronation Cup war (Tünnes war auch dort Vierter geworden). Seine Favoritenrolle rechtfertigte der sechste aus dem letztjährigen Arc und Dritter des Epsom Derbys am Ende locker, gewann mit Rob Hornby gegen Zagrey und Junko.
Und das ist einer riesigen Zeit: 2.25.46 Minuten! Das ist die schnellste Zeit in diesem Rennen (Quelle: Galopp-Sieger.de).
Ralph Beckett ist der Trainer des Siegers: „Er ist in den King George, er ist im Arc, wir haben viele Optionen, wir werden das in Ruhe überlegen.“ Besitzer sind die Juddmonte Farms, das sind die Erben des legendären Khalid Abdullah. Westover ist ein Sohn von Frankel, dem besten aller Abdullah-Rennpferde.
22.840 Euro war der vierte Platz von Tünnes wert, im Ziel war er 14 Längen vom Sieger geschlagen. Dieser hatte zwei Längen zwischen sich und Zagrey gelegt, dann folgten drei Längen bis Junko und deren neun bis Tünnes. Auf dem guten Boden ist er offenbar nicht das Pferd wie auf schwerer Bahn, auf der er im letzten Herbst das St. Leger und den Großen Preis von Bayern höchst eindrucksvoll gewonnen hatte.