Im Alter von 96 Jahren ist in einem Krankenhaus in Bedburg am Montagmittag (1. Mai) Hans-Heinrich von Loeper an den Folgen einer wenige Tage zuvor erlittenen Hirnblutung verstorben.
Der deutsche Rennsport trauert um einen der wichtigsten Gestalter seiner langen Geschichte, in der Blütezeit des Rennsports stand von Loeper dem Dachverband Direktorium für Vollblutzucht und Rennen als Generalsekretär vor. Dieses Amt hatte er 17 Jahre lang von 1974 bis 1991 inne.
Von Loeper wurde in diesen Jahren gewissermaßen zur Symbolfigur der besten Zeiten, die der Rennsport in den Nachkriegsjahren hatte.
Von Loeper war maßgeblich verantwortlich für die Modernisierung eines bis dahin antiquierten Sports und hat sich in seinem Leben schier unermessliche Verdienste um Rennsport und Vollblutzucht erworben.
Bereits im Alter von 13 Jahren hatte er Kontakt in die Rennsportszene, in Königsberg und dann in Berlin, während der Schulzeit ritt er jeden Tag in der Arbeit. In der Folge ritt Hans-Heinrich von Loeper erfolgreich in Dressur, Springen, Military und in Flach- und Hindernisrennen.
Erste große Verdienste von Loepers als Funktionär waren die internationale Wieder-Anerkennung des deutschen Gestütbuches und damit ein Ende der internationalen Außenseiterrolle deutscher Rennpferde sowie die Aufnahme Deutschlands in internationale Rennsportgremien und das System der Gruppe-Rennen.
Die Wette Rennquintett als Grundlage für dem Rennsport später als Spiel 77-Mittel zufließende Millionenbeträge ist ebenso eng mit dem Namen von Loepers verbunden wie die Einführung internationaler Standards in Deutschland, die Schaffung des Berufsbildes Pferdewirt, neue Dopingrichtlinien und einiges mehr. Ohne von Loeper wäre die legendäre ZDF-Serie „Rivalen der Rennbahn“ vermutlich undenkbar gewesen. Und auch an der Popularisierung des „Galoppers des Jahres“ mit Teilnahme-Postkarten in Millionenhöhe hatte er nicht unerheblichen Anteil.
Der gesamtdeutsche Renntag am 31. März 1990 und damit der Beginn der Vereinigung des Rennsports in Ost und West wurde ebenso maßgeblich von Hans-Heinrich von Loeper in die Wege geleitet wie der Neubeginn der Galopprennen in Bad Doberan. Ohne von Loeper wäre es zur Neueröffnung der Bahn kaum gekommen.
Der deutsche Rennsport und alle an ihm Beteiligten sind Hans-Heinrich von Loeper für sein Lebenswerk zu großem Dank verpflichtet.
Einen ausführlichen Nachruf lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben der Sport-Welt.