Mit einer kleinen Überraschung endete in Köln auch Tagesprüfung Nummer zwei, das als Hein Bollow-Memorial gelaufene Rennen für noch nicht gestartete Vertreter des Derbyjahrgangs. Denn wie schon eine halbe Stunde zuvor punktete erneut nicht der Favorit, sondern ein am Toto deutlich weniger beachtetes Pferd.
Diesmal für den Sieg verantwortlich zeichnete Ikarus (10,3:1) aus dem Stall von Marco Klein. Start-Ziel ließ der vom Gestüt Westerberg gezogene Tai Chi-Sohn dabei nie so richtig einen seiner Gegner an sich herankommen und am Ende der geforderten 1600 Meter alles in allem ein leichter Sieger. „Ich hatte schon richtig Mumm auf ihn. Er ist eines der besten Pferde, dass ich je geritten bin. Heute fehlte ihm vielleicht noch ein bisschen Erfahrung, trotzdem bin ich der Meinung, dass heute keiner an uns vorbeigekommen wäre“, freute sich Siegjockey Tommaso Scardino, der mit seinem bereits 14. Saisonsieg den Vorsprung im Kampf um die goldene Armbinde weiter ausbauen konnte.
„Er hatte mit einem späteren Sieger zusammen schon richtig gut gearbeitet, dann hat er aber zwei Tage nicht ordentlich gefressen und wir haben ihn daraufhin nochmal weggepackt. Dass er ein besseres Pferd ist davon bin ich schon lange überzeugt. Heute hat er uns das schonmal ein Stück weit bewiesen“, ergänzte Klein kurz nach dem Rennen seinen Stalljockey.
Weitergehen könnte es für den Hengst, der im Rennen die Farben von Britta Gollnick-Uleer trägt, nun in Auktionsrennen. „Wir schauen jetzt erst einmal wie er aus dem Rennen kommt, dann machen wir uns darüber Gedanken“, so der Mannheimer Trainer weiter.
Ikarus hielt den vom Start erlangten Vorteil bis zum Pfosten fest, der für das Gestüt Schlenderhan angetretene Sacred Moon setzte eingangs der Geraden zwar einen gut aussehenden Angriff, kam am späteren Sieger aber einfach nicht vorbei. Rang drei ging an den Außenseiter Primo Violetto.