Die Zukunft der verkauften Top-Pferde

Das Rennjahr ist nun fast zu Ende. Die Planungen für die kommende Saison laufen schon. So stellt sich natürlich vor allem die Frage, wie es mit den besten Pferden des Jahres 2022 in der nächsten Saison weitergeht.

Im Grunde gibt es drei Optionen. Der Verbleib im Rennstall, das Ende der Rennkarriere, was bei vielen Stuten und Hengsten mit einer Zukunft als Mutterstute oder aber als Deckhengst einhergeht, oder der Verkauf und oder Wechsel ins Ausland.

Auch in diesem Jahr wurden wieder einige Top-Stars verkauft, wie und wo genau es weitergeht, war aber nicht immer vollständig kommuniziert. Wir versuchen einmal eine Übersicht über die Top-Pferde zu geben, die für neue Besitzer ihre Rennkarriere fortsetzen sollen.

So Moonstruck (96 GAG): Der ehemals im Besitz des Gestüts Schlenderhan stehende Dreijährige ist bereits im Spätsommer nach Katar verkauft worden. Neuer Trainer des aus Schlenderhaner Zucht stammenden Sea The Moon-Sohns ist Georges Mikhalides, Besitzer ist die Al Wasmiyah Farm. Anders als vielleicht gedacht, bekam So Moonstruck, der für Markus Klug in der Union (Gr.II) Zweiter wurde und im Deutschen Derby (Gr.I) den dritten Rang belegte, aber keine Nennung für das Qatar International Derby, das Ende Dezember entschieden wird.

Schwarzer Peter (96 GAG): Der dreijährige Neatico-Sohn schrieb dieses Jahr viele Schlagzeilen. Der Sensations-Zweite im Deutschen Derby zeigte sowohl Zwei – als auch Dreijährig seine zwei Gesichter, auf Highlights wie Rang zwei im Winterfavoriten und dem Dr. Busch Memorial (beide Gruppe III) folgten auch immer wieder schwächere Leistungen. Doch bei der Arqana Arc-Sale war das Interesse am dem Neatico-Sohn, der bis dato von Markus Klug vorbereitet wurde, riesig. Eine Millionen Euro war der aus der Zucht des Gestüts Hof Ittlingen stammende Hengst der saudi-arabischen HAIF Company wert. Schwarzer Peters Zukunft liegt wohl in Saudi-Arabien, doch über den neuen Trainer und eventuelle Aufgaben im Arabischen Golf ist noch nichts bekannt.

Rocchigiani (95 GAG): Auch der bis dato im Besitz des Stall Domstadt stehende dreijährige Rocchigiani fand über die Arqana Arc-Sale eine neue Heimat. Für 575.000 Euro wurde der Time Test-Sohn für Sam Wright zugeschlagen. Rocchigiani empfahl sich unter der Regie von Peter Schiergen als Zweiter des Mehl-Mülhens-Rennen (Gr.II), danach gelang ihm das Kunststück die Bonhams Thoroughbred Stakes und damit ein Gruppe III-Rennen über die Meile in Großbritannien, zu gewinnen. Rocchigianis neuer Trainer ist laut einem Bericht von theirishfield.ie der ehemalige Champion-Jockey Douglas Whyte, dementsprechend liegt die Zukunft des Hengstes aus der Zucht von Dr. Till Grewe in Hong Kong.

Toskana Belle (96 GAG): Bei der Diana-Siegerin schwebte es stets durch den Raum. Ihre Zukunft wird über kurz oder lang im Ausland liegen. Schon als Australian Bloodstock die Stute aus dem Besitz des Stalls Piccadily erwarb, wurde spekuliert, schließlich operiert die Besitzergemeinschaft stets international. Im November wurde dann verlautet, dass die Diana-Siegerin, die darüber hinaus ein Listenrennen gewann und zweimal Gruppe III-platziert lief, an die japanische Shadai Farm verkauft wurde. Die von der Ecurie Normandie pur Sang gezogene Dreijährige wechselte von Andreas Wöhler zu Roger Varian nach England.

Ardakan (95 GAG): Auch für den Sieger des Derby Italiano (Gr.II) ging es nach England. Der ehemals von Markus Klug trainierte Reliable Man-Sohn hat eine Box bei Marco Botti bezogen. Bereits im September wurde der Dreijährige, der neben seinem Triumph im Italienischen Derby u.a. mit einem Gruppe III-Sieg als Zweijähriger und dem dritten Rang im Grossen Preis von Berlin (Gr.I) glänzen konnte, von Darius Racing an Bennett Racing verkauft. Erste Station im neuen Karriereabschnitt wird wohl der Dubai Racing Carnival in Meydan, hierfür wurde der Hengst aus Röttgener Zucht, akzeptiert.

Ein Sonderfall ist die im Besitz des Gestüts Karlshof stehende Mylady (95 GAG). Für die bislang von Markus Klug betreute Stute geht es in die USA. Allerdings bleibt sie zu 100 Prozent im Besitz des Gestüts Karlshof, das die The Grey Gatsby-Tochter auch zog. Die Siegerin des Dr. Busch Memorial (Gr.III) – darüber hinaus gelangen ihr in der Diana (Gr.I) und in den German 1000 Guineas (Gr.II) zwei klassische Platzierungen – wird fortan von Chad Brown trainiert.

Im Zuge der Arqana Vente d’Elevage wechselten weitere Top-Stuten, die bis dato in Deutschland trainiert wurden, den Besitzer. Zu nennen ist hier vorallem Amazing Grace, die von Dr. Christoph Berglar an Moyglare Stud verkauft wurde, ob die Stute sofort eine zweite Karriere als Mutterstute beginnt, oder noch eine Rennsaison in den USA absolviert, ist noch offen. Hingegen wird Atomic Blonde definitiv ihre Karriere in den USA fortsetzen, sie wurde allerdings auch nur anteilig verkauft, 50 Prozent bleiben beim Gestüt Karlshof.

Des weiteren wurde etwa die 2021 in der Diana platzierte Noble Heidi oder Listensiegerin Goldana verkauft, auch Weston und Niagaro fanden im Zuge einer Arqana-Auktion neue Besitzer.

 

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